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Super-OPEC hat den Ölpreis im Griff

Beim WM-Eröffnungsspiel hat zwar Russland haushoch gegen Saudi Arabien gewonnen – aber am Rande des Spiels gab es ein friedliches Unentschieden: Wladimir Putin und Kronprinz Mohammed Bin Salman haben die Weichen für eine Super-OPEC gestellt.

Nach der regulären OPEC-Konferenz, die am kommenden Freitag stattfindet, soll die Zusammenarbeit zwischen dem Ölkartell und anderen Förderländern, die seit Ende 2016 gemeinsam eine Lieferkürzung um 1,8 Millionen Barrel pro Tag auf 32 Millionen Barrel durchsetzen, auf Dauer nach festen Regeln fortgeführt werden. Aus OPEC-Plus, wie die Vereinbarung genannt wird, soll so etwas wie eine Super-OPEC werden, mit Saudi Arabien und Russland als mit Abstand größten Produzenten.

Dass diese beiden Ölmächte, die im Syrien-Krieg Gegner sind, die Politik außen vor lassen können, wenn es um die Wirtschaft geht, haben sie bereits mit der Etablierung von OPEC-Plus bewiesen. Die Vereinbarung hat dazu geführt, dass der Ölpreis binnen 18 Monaten von rund 45 Dollar auf zeitweise fast 80 Dollar (Sorte Brent) gestiegen ist. Beim Treffen am Freitag in Wien soll nun, nachdem die Ziele erreicht worden sind, die Förderkürzung teilweise zurückgenommen werden. Russland wollte die Gesamtförderung um bis zu 1,5 Millionen Barrel aufstocken, Saudi-Arabien auf Druck von Donald Trump, der hohe Ölpreise als Konjunkturgefahr sieht, um über eine Million. Da aber mit dem Iran, dem Irak und Venezuela drei OPEC-Mitglieder gegen jegliche Förderkürzung sind, weil sie die hohen Ölpreise brauchen, wird es am Ende wohl auf einen Kompromiss hinauslaufen. Im Gespräch ist derzeit eine Förderausweitung um 300 000 bis 600 000 Barrel.

Kommt es dazu, würde das den Ölmarkt zwar entlasten, aber die Preise kaum deutlich in die Tiefe schicken. Denn mit den Iran-Sanktionen sowie heftigen Produktionsproblemen in Venezuela, dem Irak und Libyen fallen weit mehr als 600 000 Barrel aus, sobald die Iran-Sanktionen der USA voll wirken. Die amerikanischen Frackingunternehmen schrauben zwar ihre Produktion weiter hoch, so dass die USA nach Russland schon zweitgrößter Ölförderer sind, aber auch das wird kaum genügen, um die Preise unter Druck zu setzen.

Sobald die Super-OPEC etabliert ist, dürfte das Kartell mächtig genug sein, um den Ölpreis in dem Preisrahmen zu halten, den die großen Förderländer für langfristig vernünftig halten. Vorerst dürften das Notierungen sein, die um das jetzige Niveau von rund 74 Dollar schwanken. Denn sie bringen den Produzenten akzeptable Einnahmen, belasten die Weltkonjunktur nicht zu sehr und geben Anreize für die langfristig erforderlichen hohen Investitionen in neue Ölquellen. Allerdings ist auch klar: mit 24 Mitgliedern wird eine Super-OPEC intern noch schwerer zu steuern sein wie die jetzige OPEC mit 14 Staaten. Da wird viel davon abhängen, ob Russland und Saudi Arabien weiterhin so gut harmonieren wie in den letzten zwei Jahren.


 

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