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Stufenzinsanleihen meiden

Tagtäglich landen in meinem E-Mail-Account Angebote für neue Investmentprodukte, die die Banken gerade neu herausbringen. Zum Teil findet sich Interessantes darunter, doch eine Produktvariante taugt wenig, wird aber an den Bankschaltern wie warme Semmeln verkauft.

Die Rede ist von Stufenzinsanleihen. Sie bieten dem Anleger das Gefühl von Sicherheit, da das Kapital am Ende zu 100 Prozent zurückgezahlt wird. Doch die Zinsen sind in der Regel dürftig und bieten keinen Inflationsausgleich.

Dazu ein Beispiel: Eine aktuelle Emission von heute bringt dem Anleger in den kommenden vier Jahren jeweils zwei Prozent Zinsen, danach gibt es fünf Jahre lang jeweils drei Prozent. Nach fünf Jahren Laufzeit kann das Emissionshaus die Anleihe vorzeitig kündigen. Das wird sie voraussichtlich tun, wenn der Renditen dann niedriger sind. Ist das Zinsniveau höher, fallen die Kurse der Stufenzinsanleihe unter den Emissionspreis von 100 Prozent und Anleger müssen Verluste hinnehmen, wenn sie verkaufen wollen.

Meiden lautet die Devise für diese Papiere. Zum einen sollten sich Investoren in der aktuellen Phase bei Anleihekäufen nicht zu lange binden, also eher überschaubare Laufzeiten von zwei bis drei Jahren wählen. Zum anderen ist die Rendite zu gering. Denn zwei Prozent Zins müssen die Investoren versteuern. Unter dem Strich wird das nicht ausreichen, um die Inflationrate nach Steuern auszugleichen. An Steigerung des Vermögens dürften Anleger gar nicht denken. Denn was sie bei den Investments gern vergessen: Von den Kapitalerträgen wird, wenn der Freibetrag ausgeschöpft ist, Kapitalertragssteuer einbehalten. Bei einer Inflationsrate wie im Juni von 1,7 Prozent schafft der Anleger gerade noch den Vermögenserhalt, doch der Monat Juni wies den niedrigstes Jahreswert der Inflationsrate auf. Im Schnitt liegen wir für 2012 im ersten Halbjahr bei gut zwei Prozent.

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