Banken, Versicherungen, Vermieter, Vereine – sie alle informieren in diesen Tagen und Wochen ausführlich zur Umstellung auf das Sepa-Verfahren im Zahlungsverkehr, das ab Februar 2014 kommt. Doch auch Abzocker schwimmen auf der Sepa-Welle.
Ausnahmsweise einmal in nicht ganz so verquastem Deutsch sind die Spam-Mails verfasst, die ich derzeit alle paar Tage in meinem Mailpostfach habe – angeblich von der Sparkasse. Welcher, bleibt offen. Da sollte man natürlich schon misstrauisch werden.
Die Schreiber geben zum Beispiel folgendes vor: „…die Sparkasse arbeitet derzeit an technischen Arbeiten in der Abteilung Internet-Banking. Dieser Abschnitt befasst sich mit der Installation einer neuen Software zur Aktualierung Ihres
Internet-Banking-Kontos zur Umstellung auf das neue SEPA-Verfahren, welches ab dem 01. Februar 2014
für alle Banken Europaweit umgestellt werden muss.“ Bankkunden werden gebeten, einen eindeutig nicht dem Sparkassen zuzurechnenden Link anzuglicken und ihre Daten zu „vervollständigen“, wie es so schön heißt. Danach werde das Internetbanking aktualisiert.
Kunden sind gut beraten, diese Mail ungelesen in den Spam-Ordner zu schicken. Sollten sie nämlich darauf hereinfallen, laden sich höchstwahrscheinlich einen Banking-Trojaner auf ihren Rechner, der nur darauf lauert, Überweisungen in dubiose Kanäle umzuleiten. Auch Bankenverbände warnen inzwischen vor den Abzockversuchen, die auf der Sepa-Welle reiten. Sie verweisen darauf, dass die angeschriebenen Bankkunden in einer weiteren Betrugsvariante auf gefälschte Online-Banking-Seiten geleitet werden, auf denen sie ihre PIN und TANs eintragen sollen.
Grundsätzlich gelte, so der Bankenverband, dass Banken niemals E-Mails versenden, in denen sie Ihre Kunden zur Eingabe von Kontodaten oder sensiblen Zugangscodes oder Geheimnummern (PIN und TANs) auffordern. Wer solche E-Mail erhält, sollte keinesfalls den angezeigten Links folgen und auf keinen Fall Dateianhänge öffnen. Über das Sepa-Verfahren im Europäischen Wirtschaftsraum und die Umstellung auf die internationale Kontonummer IBAN informieren Banken ihre Kunden schriftlich. Die Mitteilung wird mit dem Kontoauszug zugesandt bzw. in die Post-Box gestellt. In der Regel haben Privatkunden mit der Sepa-Umstellung ohnehin keine Arbeit, die Last haben Vereine, Versicherungen & Co.
Zum Hintergrund: Sepa steht für Single Euro Payments Area, auf gut deutsch: einheitlicher Euro-Zahlungsverkehrsraum. An SEPA beteiligen sich die 28 Mitgliedstaaten der Europäischen Union sowie Island, Liechtenstein, Monaco, Norwegen und die Schweiz. Damit werden in einem gemeinsamen europäischen Verfahren sowohl inländische als auch grenzüberschreitende Zahlungen in Euro vereinheitlicht. Mehr als 500 Millionen Bürgern sollen auf diese Weise leichter grenzüberschreitend einkaufen oder Zahlungen leisten können.
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