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Ölpreiscrash, Börsenminus, Sperrgebiete – was die Wirtschaft jetzt braucht

Die Hiobsbotschaften reißen nicht ab. Nachdem das Corona-Virus nun weltweit nicht mehr zu stoppen ist, geht es nur noch um eines: Schadensbegrenzung. Gesundheitspolitisch aber auch wirtschaftlich. Nach und nach werden Regierungen und Zentralbanken jetzt alle Register ziehen müssen, um die Folgen beherrschbar zu halten.

Ausgerechnet Norditalien. Das wirtschaftliche Herz der angeschlagenen Volkswirtschaft ist so stark vom Corona-Virus betroffen, dass es komplett zum Sperrgebiet erklärt worden ist. Hier wird etwa die Hälfte des italienischen BIP erwirtschaftet, zwei Drittel der Exporte werden hier produziert, und ein Drittel der Lebensmittel des Landes kommen aus der Region.

Und nun steht vieles still: Hotels werden mangels Gästen geschlossen, Produktionen heruntergefahren, Veranstaltungen abgesagt. Gesundheitspolitisch ist das absolut richtig. Denn schon jetzt sind in Italien fast 7500 Infizierte und mehr als 300 Tote registriert, allein in der Lombardei starben nur gestern mehr als 100 Menschen an dem Virus.

Wirtschaftlich ist es eine Katastrophe, denn es trifft die stabile Region eines instabilen Euro-Landes, um das sich ohnehin jeder Sorgen gemacht hat. Man muss kein Prophet sein um zu wissen: Italien steckt jetzt in einer Rezession.

Und das ist nur eine von gleich mehreren Hiobsbotschaften. Eine andere kommt heute vom Ölmarkt. Hier sind die Notierungen über Nacht um 30 Prozent eingebrochen. Das liegt nur zum Teil am Corona-Ausbruch, Ursache ist vor allem ein Streit zwischen Russland und Saudi-Arabien um die richtigen Fördermengen, der nun in einem Preiskrieg eskaliert ist.

Für die Börsen war das aber mehr als genug. Die Kurse brechen heute weltweit ein, rund sieben Prozent sind es in etwa.

Geht jetzt die Welt unter? Wahrscheinlich nicht, aber die Lage ist ernst genug. Denn nachdem es, anders als bei Sars oder Ebola, nicht gelungen ist, den Virus einzudämmen, wird vermutlich nach und nach die ganze Welt von der Krankheit betroffen sein. Damit haben wir erstmals eine globale Krise, bei der gleichzeitig die Nachfrage zurückgeht – am deutlichsten in Tourismus und Luftfahrt – aber auch einig Angebote knapp werden. Nicht nur Hygiene- und Medizinwaren sind Mangelware, auch Lieferketten sind unterbrochen. Damit das nicht in eine globale Rezession mündet, werden Regierungen und Zentralbanken alle Register ziehen müssen.

Die US-Notenbank Fed hat es vorgemacht, und die EZB und andere werden folgen: Geld darf jetzt nicht knapp sein. Die Geschäftsbanken dürfen auf keinen Fall Kredite verweigern oder zurückfordern. Und Unternehmen müssen so gut es geht am Leben erhalten werden. Mit Steuerstundungen, staatlichen Krediten, Kurzarbeitergeld und öffentlichen Aufträgen. Die Erfahrungen mit Konjunkturmaßnahmen wie der Abwrackprämie in der Finanzkrise zeigen, dass so etwa wirkt. Wir werden wohl in naher Zukunft einiges davon sehen.

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