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Öl: Trendumkehr im Herbst erwartet

Die US-Lagerbestände in Crude-Oil sind drastisch angestiegen: Vergangene Woche wurde viermal mehr eingelagert als erwartet. Die Bestände erreichen mit knapp 390 Millionen Barrel den höchsten Stand für diese Jahreszeit seit 80 Jahren, so die Informationen der US-Energiebehörde. Der Preis für WTI-Öl sackte nach den Daten drastisch ab, Experten rechnen mit einem weiteren Einbruch.

In einer Umfrage des US-Brokers ConvergEx waren 68 Prozent der professionellen Investoren überzeugt, dass der Ölpreis das Tief noch nicht erreicht hat. Das Gros der Befragten rechnet mit einer Trendumkehr im Herbst, wobei die Kursspanne jedoch sehr weit reicht: 43 Prozent sehen zum Jahresende den Preis je Barrel zwischen 40 bis 60 Dollar und 42 Prozent im Bereich zwischen 60 bis 80 Dollar.

In den USA dürften die Lagerbestände weiter zulegen, da in den vergangenen Jahren durch Fracking neue Ölquellen erschlossen wurden. Nach dem starken Preisverfall rechnet sich das Geschäft jedoch langfristig oft nicht. Erste US-Unternehmen, wie WBH Energy, haben im Januar Konkurs angemeldet oder stehen kurz davor, und viele Ölförderer haben
Kostenkürzungen und Entlassungen angekündigt. Die Produktion wurde aber nur
begrenzt reduziert, was vornehmlich darauf zurückzuführen ist, dass die
Produzenten die erwarteten Fördermengen vorab an den Terminmärkten verkaufen.

Eine Marktbereinigung ist das Ziel der großen Ölforderländer, wie der OPEC-Staaten. Sie gelten als die als treibende Kraft im Preiskrieg. Die Erwartung ist klar: Je niedriger der Preis, desto weniger lohnen sich Fracking oder alternative Energien. Die OPEC-Staaten hoffen, dass mehr und mehr Unternehmen durch den Preisverfall aufgeben und sie bald wieder ihre alte Preismacht zurückgewinnen. Da die Fracking-Unternehmen aber kontinuierlich ihre Kosten gesenkt haben, kann die OPEC zwar wieder Terrain zurückerobern, doch ihre Macht schwindet zusehends. Bei einem Ölpreis von 60/70 Dollar ist Fracking ein rentables Geschäft, und bekanntlich steigen die US-Unternehmen zwar aus, wenn es sich nicht mehr lohnt, doch sie kehren auch schnell wieder zurück.

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