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Neuemissionen boomen:
Droht eine Überhitzung?

Das erste Quartal 2015 war für Neuemissionen das beste in Europa seit dem Jahr 2000. Die Anzahl der Börsengänge sowie das Volumen dürften laut den Analystenschätzungen in diesem Jahr das Niveau von vor der Finanzkrise erreichen. Da Neuemissionen ein Indiz für eine Überhitzung an den Aktienmärkten sind, stellt sich die Frage: Übertreibung oder Normalität?

Insgesamt wurden im ersten Quartal Neuemissionen im Wert von 19 Milliarden Euro platziert, 54 neue Unternehmen
wagten den Börsengang, so eine aktuelle Auswertung der BNP Paribas. Der Blick auf die Entwicklung in der Vergangenheit mahnt zur Vorsicht: Sowohl in den Jahren vor dem Platzen der Internetblase Anfang des Jahrtausends als auch 2006/2007, also vor der Finanzkrise, waren die Volumina sowie die Anzahl der Börsengänge extrem angestiegen.

Klar, denn in einem positivem Börsenumfeld wagen mehr Firmen den Börsengang, da sie mehr Geld einsammeln können als in flauen Marktphasen. Aber auch die Nachfrage war enorm: Um die Jahrtausendwende lechzten die Anleger geradezu nach heißen Stories, die hohe Gewinne in Aussicht stellten. So flossen in den Boomzeiten des Internethypes rund 120 Milliarden Euro in europäische IPOs (Initial Public Offering), wie Neuemissionen im Fachjargon genannt werden. Drei Jahre später, 2003, waren es weniger als zehn Milliarden. Obwohl sich der IPO-Markt in den Folgejahren erholte und sich zusehends mehr Firmen auch wieder Geld über einen Börsengang beschaffen konnten, wurden die alten Rekordmarken nicht wieder erreicht: 2006/2007, also in den Jahren vor der Finanzkrise, lagen Volumina sowie Anzahl der Neuemissionen rund 40 Prozent unterhalb des Niveaus im Jahr 2000. Das allein bedeutet noch keine Entwarnung, denn entscheidend ist die Bewertung.

Die BNP-Analysten geben zu bedenken, dass auch die Kaufprogramme der EZB
die Investoren zwingen würden, höhere Risiken einzugehen und es daher
wichtig sei, das Volumen sowie die Bewertung von Neuemissionen im Auge
zu behalten. Momentan achten die Investoren stark auf die Qualität der Neuemissionen. Unternehmen mit einer volatilen Gewinnentwicklung werden deutlich schlechter beurteilt als Firmen mit einer stabilen Gewinnentwicklung. Das sollte an sich normal sein, war aber nicht immer so, wie die Analyse der BNP ergab: „Ende 2006 vor Beginn der Finanzkrise wurden Firmen mit geringen Schwankungen auf der Ertragsseite genauso hoch  bewertet wie jene mit starken Schwankungen“. Aus diesem Blickwinkel bestrachtet, müssen sich Investoren aktuell keine Sorgen machen, dass die Aktienmärkte überhitzt sind.

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