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Neue Regeln und die Folgen des ominösen 1000-Punkte-Absturzes

Der mysteriöse 1000-Punkte-Absturz des Dow Jones Industrial Index am 6. Mai hat weitreichende Folgen. Zum einen waren hier zu Lande viele Derivateanleger davon betroffen und erlitten teilweise einen Totalverlust. Zum anderen sollen nun Konsequenzen gezogen werden. Bei starken Kursbewegungen soll künftig der Handel an allen US-Börsen ausgesetzt werden – wenn der Kurs binnen fünf Minuten um zehn Prozent oder mehr fällt. Ein durchaus sinnvoller Vorschlag der US-Börsenaufsichtsbehörden, da vor allem in den USA viele Computerprogramme automatische Verkaufsorders auslösen, wenn ein Titel stark nachgibt. Damit sind Kettenreaktionen vorprogrammiert. Fatale Auswirkungen hatte der rasante Absturz aber auch für viele Anleger in Deutschland.

Die Knock-out-Barrieren vieler Turbos und Mini-Futures wurden durchbrochen und die Anleger erlitten einen Totalverlust. Ein Glück für viele Anleger war, dass der Absturz nachbörslich erfolgte. Daher waren vor allem Papiere auf US-Basiswerte betroffen. Viele Emittenten stellten in der Phase des rasanten Absturzes großenteils den Handel ihrer Papiere ein. Grund dafür war die Technik, die mit den schnellen Kursbewegungen nicht Schritt halten konnte. Anleger, die außerbörslich handeln wollten, konnten meist keine Geschäfte tätigen.

Im Direkthandel hat der Kunde in der Regel sieben Sekunden Zeit um eine Transaktion zu bestätigen – in dieser Zeit hatte sich der Basiswert aber während des Kurssturzes schon wieder so stark verändert, dass die automatischen Kontrollsysteme den Handel blockierten. Die Emittenten selbst haben ihre Ausfallzeiten in einer Reuters-Umfrage angegeben. Demnach handelte die Commerzbank nur wenige Minuten nicht, die Deutsche Bank stellte für rund 25 Minuten keine Preise, Goldman Sachs für rund 30 Minuten und bei HSBC Trinkaus sowie Citi fielen die Systeme für etwa 45 Minuten aus. Durchgängig Preise gestellt haben nach eigenen Angaben BNP Paribas und RBS. Auch am Tag danach gab es teilweise noch Probleme: Bei der RBS funktionierte beispielsweise am Folgetag der Handel von allen Volatilitätsprodukten nicht.

Über die Hintergründe des mysteriösen Absturzes ranken nach wie vor viele Gerüchte. Laut der Nachrichtenagentur Reuters könnte der Vermögensverwalter Waddell & Reed mit Sitz im US-Bundesstaat Kansas den Sell-off ausgelöst haben. Er soll eine riesige Verkaufsorder von E-Mini-Kontrakten auf den S&P 500 in einer nur 20-minütigen Zeitspanne am Markt platziert haben.

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