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Mein Lieblingsinvestment für 2011: Comgest Growth India

„Wer zuerst kommt, kriegt die Braut“ oder „Dilwale Dulhania Le Jayenge“ – so heißt einer der bekanntesten Filme mit Shah Rukh Khan von 1995, den in Indien wohl fast jeder kennt. Schließlich ist er so etwas wie der indische Günther Jauch in Personalunion mit Brad Pitt. Er hat nicht nur mehrere Monate lang die indische Version von „Wer wird Millionär“ moderiert, sondern ist der vielleicht berühmteste Bollywood-Schauspieler. Anleger sollten sich den Filmtitel zu Herzen nehmen, nicht lange zögern, sondern in Indien investieren – und auf Sicht von zehn, 20 Jahren einen Teil ihres Geldes dort für sich arbeiten lassen. Zwischenzeitliche Rückschläge sollte man natürlich einkalkulieren, aber aussitzen.

Jeden Tag nach neuen Tradinggelegenheiten Ausschau zu halten – das ist mir wirklich zu stressig. Als Volkswirtin interessiert mich, wie ich mit meinen Geldanlagen von langfristigen Trends profitieren kann. Und einer der Langfrist-Trends, von denen ich besonders überzeugt bin, ist der langfristige Aufstieg Indiens in die Topgruppe der Volkswirtschaften bis Mitte dieses Jahrhunderts.

Klar, auch Indien hatte unter der heftigen Finanz- und Wirtschaftskrise 2008 / 2009 zu leiden, aber 2010 gelang das eindrucksvolle Comeback: Im dritten Quartal hat die Wirtschaft der größten Demokratie der Welt um knapp neun Prozent zugelegt, auch 2011 dürfte das Wachstum zwischen acht und neun Prozent betragen. Haupttreiber ist der Binnenkonsum, der etwa 60 Prozent zum Bruttoinlandsprodukt besteuert. Denn Indien mit seiner Milliardenbevölkerung ist ein junges Land im Aufbruch mit wachsender Mittelschicht, die sich immer mehr Güter leisten kann und will.

Beispiel Autos: Die Kfz-Dichte in den USA liegt derzeit nach Angaben des Deutsche Bank Research fünfzigmal höher als die in Indien. Trotzdem holt das Land rasant auf: So ist die Zahl der Fahrzeuge pro Einwohner im Zeitraum von 2004 bis 2010 um über 60% gestiegen; die Inder, die heute noch auf den zahllosen Motorrollern herumsausen und leider für dicke Luft in den großen Ballungszentren sorgen, sind die Autokäufer von morgen.

Wenn man sich in Indien außerhalb von Megacities wie Mumbai bewegt und die großen Gegensätze zwischen Stadt und Land, Arm und Reich erlebt, dann braucht es ein bisschen Fantasie, um sich die Chancen auszumalen. Als jemand, der in Niederbayern lebt, fühle ich mich jedenfalls an die Situation hier in der Gegend vor rund 50 Jahren erinnert, als BMW noch kein Megawerk in Dingolfing hatte: Vernünftig geteerte Straßen sind im ländlichen Indien noch Mangelware, viele Autobahnkilometer sind in Bau. Der Unterschied: In Indien kann auch mal eine heilige Kuh oder ein Elefant über die Autobahn laufen.

Dort wie damals hier gibt es in Indien Unternehmer mit Pioniergeist, die gezielt in der Peripherie investieren und darauf setzen, dass die Infrastruktur sich schon mitentwickeln wird, was auch zweifelsohne geschieht. Und die ihre Produkte und Dienstleistungen auf die Nachfrage von den großen, international agierenden Konzernen, die Indien in großer Zahl aufzuweisen hat, hin ausrichten und damit dafür sorgen, dass die wirtschaftliche Entwicklung an Breite gewinnt. Mal abgesehen von ausländischen Unternehmen, die im Zukunftsmarkt Indien investieren, Arbeitsplätze schaffen und damit für weitere kaufkräftige Konsumenten sorgen.

Mit Fonds kann man bequem auf dem Subkontinent investieren. Derzeit halte ich den Comgest Growth India (WKN A0D 9E5) für ein gutes Investment und bin selbst seit einigen Monaten investiert. In sich noch entwickelnden Märkten wie Indien kann es aus meiner Sicht lohnenswert sein, auf gemanagte Fonds zu setzen, da hier ein Fondsmanager mit guter Nase einen Mehrwert schaffen kann. So ist es jedenfalls bei diesem Fonds der unabhängigen französischen Gesellschaft Comgest. Seit seiner Auflegung 2005 hat der Fonds den MSCI India outperformt bei geringerer Schwankungsbreite, auf fünf Jahre beträgt seine annualisierte Wertentwicklung 19,95 Prozent, der Index schaffte in dieser Zeit 18,22 Prozent. Der Fonds investiert strikt fundamental und langfristig ausgerichtet und verfolgt einen antizyklischen Ansatz. Manche Positionen hält der Fonds bereits seit Auflegung, etwa Anteile am international bekannten IT-Dienstleister Infosys oder am Logistikkonzern Container Corporation of India. Eine der größten Positionen im Fonds derzeit ist der Zeitungskonzern Jagran Prakashan. Denn wegen des steigenden Wohlstands und der zunehmenden, wenn auch immer noch niedrigen Alphabetisierung sind Zeitungen in Indien ein Wachstumsmarkt. Für viele Inder ist es nämlich ein Symbol des Wohlstands, sich ihre Zeitung selbst kaufen zu können und sie nicht mehr vom Nachbarn leihen zu müssen.

Zugegeben, der indische Aktienmarkt hat sich 2010 sehr gut geschlagen, zuletzt gab es Rückschläge – die sollte man aber nach meiner Sicht zum langfristigen Einstieg nutzen und sich von Schwankungen nicht beirren lassen. Denn nicht nur in Bollywood, sondern auch an der Börse gilt: „Wer zuerst kommt, kriegt die Braut“.

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