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„Kaufpanik“ sorgt für steigende Aktienkurse

Trotz vieler politischer Stolpersteine – die Aktienmärkte befinden sich unbeirrt weiter auf Rekordkurs. Das bringt Großanleger, die auf eine kräftige Korrektur oder gar einen Absturz gesetzt haben, zunehmend unter Zugzwang. Um den Anschluss nicht zu verlieren, müssen sie nun um jeden Preis kaufen – der Absatz von Aktienfonds (inklusive Aktien-ETFs) wächst deshalb im Rekordtempo und schiebt die Kurse weiter an.

Allein knapp 24 Milliarden Dollar haben Anleger nach den Berechnungen des Datendienstleisters EPFR Global  in der Woche bis zum 17. Januar weltweit netto in Aktienfonds investiert. Das hat die Zuflüsse in den letzten vier Wochen auf den neuen Rekordwert von 58 Milliarden Dollar nach oben katapultiert. Bevorzugt werden weiter US-Aktien, aber Dividendentitel aus den Emerging Markets und Europa holen auf. Bei den Branchenfonds ragt die Nachfrage nach Produkten mit Schwerpunkt  zyklische Aktien, Finanzwerte, Tech-Aktien und Energiewerte heraus. Gekauft werden überwiegend ETFs, aber auch aktiv gemanagte Aktienfonds erleben nach Jahren der massiven Mittelabflüsse erstmals wieder nennenswerte Nettozuflüsse.

Diese starken Geldströme haben die Aktienkurse zu Jahresbeginn weiter angetrieben – und damit den Kaufzwang für die Großanleger, die in Aktien untergewichtet sind, noch mehr erhöht. Wenn sie nicht mit dem Strom mitschwimmen, bleibt ihre Performance immer weiter hinter der Konkurrenz zurück – und das bestrafen die Kunden mit dem Abzug von Geldern. Diese Situation wird als „Kaufpanik“ bezeichnet, weil viele Anleger kaufen müssen, egal ob sie von den Aussichten an der Börse überzeugt sind oder nicht. Und dieser Kaufzwang treibt die Kurse zusätzlich an.

Den Anlegern, die vor einem geplanten Einstieg vergebens auf eine stärkere Korrektur gehofft hatten, sind die Kurse einfach davongelaufen. Warum aber geht es mit den Börsen schon so lange ohne nennenswerte Verlustphasen nach oben? Es sind vor allem die weltweit guten Konjunkturaussichten, die sich zum Jahresende hin mit der Verabschiedung der US-Steuerreform noch weiter verbessert haben und die den Trend deutlich steigender Unternehmensgewinne noch eine zeitlang aufrecht erhalten dürften.

Hinzu kommt zunehmend ein zweiter Grund: Die Umschichtung von Geldern aus Zinsanlagen in Aktien. Da die Anleihenrenditen seit Wochen klettern und damit die Bondkurse fallen, bescheren Anleihen den Anlegern Kursverluste, die mit weiter steigenden Zinsen sogar gefährlich werden können. Aktien sind deshalb in den Augen vieler Anleger derzeit sicherer als Anleihen. Deshalb bauen sie den Aktienanteil zulasten der Anleihenquote immer weiter auf. Und das treibt die Aktienkurse an.
 

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