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Jubiläum: Aktienhausse startete am 9. März

Erinnern Sie sich noch an den 9. März 2009? Vor genau einem Jahr schien an den Börsen der Weltuntergang nah. Der DAX rauschte ungebremst in die Tiefe – drehte aber dann bei 3588,89 Punkten. Damals glaubte kaum jemand, dass dies der Startpunkt einer der bislang stärksten Aufwärtsbewegungen am deutschen Aktienmarkt und an den Weltbörsen war. Seither hat der DAX um rund 64 Prozent zugelegt – aber damit weniger als der Welt-Durchschnitt. Der MSCI World steht jetzt sogar gut 70 Prozent höher als vor Jahresfrist.

Die unglaubliche Performance des MSCI World ist vor allem den Gewinnen an den Emerging Markets zu verdanken. Russland plus 180 Prozent, China plus 130 Prozent, Indien plus 110 Prozent, Brasilien plus 90 Prozent. Es waren die großen Schwellenländer, gemeinhin BRIC-Staaten genannt, die besonders steil nach oben zogen. Man könnte auch sagen: Wer im Crash am tiefsten gefallen war, erhob sich am schnellsten. Denn als die Anleger die Überzeugung gewannen, dass der Weltuntergang vorerst nicht stattfindet, sahen sie in den am stärksten gebeutelten Märkten und Aktien die besten Erholungschancen. Das ist auch am deutschen Aktienmarkt zu beobachten: Der TecDAX mit über 100 und der MDAX mit mehr als 90 Prozent Zuwachs schlugen den DAX klar aus dem Feld.

Mit einzelnen Aktien war binnen eines Jahres sogar ein kleines Vermögen zu verdienen. So schoss die Aktie des Spezial-Chipherstellers und Apple-Lieferanten Dialog Semiconductor um sage und schreibe 1350 Prozent nach oben, der größte deutsche Chipproduzent Infineon um gut 800 Prozent. ProSiebenSat1 verzehnfachten sich im Wert, bei Aixtron gab es eine Versechsfachung. Fast die Hälfte der MDAX-Titel, 22 der 50 Werte, verbuchten mehr als 100 Prozent Kursplus.

Die Medizin, die alle Regierungen und Notenbanken im Lauf der Jahre 2008 und 2009 weltweit verabreichten – Bankenrettungsaktionen in vorher unvorstellbaren Größenordnungen und billiges und reichliches Zentralbankgeld – schlug an und überzeugte mutige Anleger, darauf zu setzen, dass die Welt mit vereinten Kräften die Finanzkrise besiegt. Und als die ersten Erfolge in Form zarter Konjunktursignale und positiver Überraschungen in den Bankbilanzen und bei den Unternehmensgewinnen sichtbar wurden, sprangen immer mehr Großanleger auf den fahrenden Zug.

Wer bisher kaum dabei war, sind – laut den Daten der Bundesbank und den Erfahrungen der Geldinstitute –  leider die Privatanleger. Sie engagieren sich in der Regel erst, wenn die Konjunktur sichtbar an Fahrt gewinnt. Das tut sie zurzeit ganz offensichtlich. Deshalb ist es auch nicht verwunderlich, dass die Kurse nach dem Rücksetzer vom Januar und Februar wieder zu Laufen beginnen. Der DAX verzeichnete in der ersten Märzwoche immerhin die beste Performance seit rund neun Monaten. Trotzdem ist nach dem Kurswunder seit dem 9. März 2009 nun deutlich mehr Vorsicht angebracht. Meistens ist das Jahr zwei nach dem Crashtief eine Phase der Konsolidierung, in der die Aktien unter starken Schwankungen per Saldo nur mühsam vorankommen.

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