Wer hätte das gedacht – die Deutschen sind 2013 trotz der Niedrigzinsphase um 270 Milliarden Euro reicher geworden. So zumindest das Ergebnis einer Studie der DZ-Bank, die in der vorigen Woche von den Medien aufgegriffen wurde. Aber dummerweise hat nur eine ganz kleine Gruppe von diesem Zuwachs profitiert – die Aktienanleger.
Laut DZ-Bank hatten sie Ende 2013 direkt und indirekt (über Fonds, ETFs und Zertifikate) rund 110 Milliarden Euro mehr auf der hohen Kante als ein Jahr zuvor. Und die restlichen Milliarden? Die entfallen einzig und allein auf die unermüdlichen Sparanstrengungen der Bundesbürger – sie haben 160 Milliarden Euro neu angelegt. 160 plus 110 aber ergibt nach Adam Riese genau die 270 Milliarden Zuwachs auf über 5,2 Billionen Euro.
Das muss man erst verdauen: Mit dem gesamten Vermögensbestand außerhalb des Aktienbereichs haben also die Deutschen im Schnitt 0,0 Prozent Ertrag erzielt, bei einer Inflationsrate von 1,5 Prozent haben sie also real ein dickes Minusgeschäft gemacht. Mit Bankeinlagen haben die Bundesbürger trotz der unter einem Prozent liegenden Durchschnittszinsen immerhin noch ein paar Milliarden Euro an Zinseinnahmen kassiert, aber mit Anleihen haben sie aufgrund der steigenden Kapitalmarktzinsen Verluste eingefahren und bei Versicherungen vermutlich auch. Dort hat das Vermögen zwar laut DZ-Bank um gut 70 Milliarden Euro zugenommen – aber angesichts der Beitragszahlungen der Kunden von knapp 90 Milliarden Euro deutet auch das auf ein kleines Minus hin.
Einen echten Zuwachs konnten also nur die Anleger in Aktien und Aktienprodukten erzielen. Da aber die Deutschen bekannterweise Aktienmuffel sind, ist der Börsenaufschwung seit 2009 an den meisten Bundesbürgern vorbeigegangen. Schade.
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