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Jerome Powell, der Chef der amerikanischen Notenbank , hält eine Rede
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Jerome Powell oder Warren Buffett, wer hat recht?

Die Börse feiert den Chef der amerikanischen Zentralbank Fed, Jerome Powell mit deutlichen Kursgewinnen. Der hatte nämlich Hoffnungen geschürt, dass die US-Wirtschaft schon im dritten Quartal wieder wachsen könnte. Im Gegensatz dazu bleibt Starinvestor Warren Buffett offensichtlich skeptisch. Statt Aktien zu kaufen, trennte er sich nach den Fluggesellschaften nun von weiteren Paketen – unter anderem bei der Investmentbank Goldman Sachs. Wer hat denn nun recht, Powell oder Buffett?

Schnelle Erholung oder lange Stagnation?

Auf den ersten Blick sieht es aus, als wären sich die beiden absolut einig. „Wettet nicht gegen Amerika“ sagte Fed-Chef Powell gestern, und genau das sagte auch Warren Buffett während seiner Hauptversammlung Anfang Mai. Doch auf den zweiten Blick scheinen die zwei ganz andere Szenarien im Kopf zu haben, wenn es um die Zukunft der US-Wirtschaft geht.

Powell rechnet mit einem krassen Einbruch der Wirtschaftsleistung im zweiten Quartal – bis zu dreißig Prozent Minus hält er für möglich. Aber dann erwartet er eine einsetzende Erholung schon im dritten Quartal, vorausgesetzt es gibt keine zweite Infektionswelle. Eine Entwicklung wie während der Weltwirtschaftskrise, in der die Wirtschaft jahrelang in der Depression verharrte, hält er für unwahrscheinlich.

Powell oder Buffett – beide denken doch ähnlich

Warren Buffett dagegen macht keine Prognosen, hält aber das Geld seiner Holding Berkshire Hathaway zusammen und erachtet ganz offensichtlich verschiedene – auch schlechte – Szenarien als möglich. Auffallend lange erklärte er in einer Rede auf der Hauptversammlung die Entwicklung während der großen Depression.

Erst der dritte Blick rückt die beiden dann aber doch wieder näher zusammen: Wenn er von einer Erholung spricht, denkt auch Powell wohl offensichtlich nicht an eine V-Formation, bei der die alte Wirtschaftsleistung schnell wieder erreicht wird. Es werde lange dauern „bis wir wieder in Nähe von Vollbeschäftigung kommen“, sagte er und stimmte die Märkte auf eine längere konjunkturelle Durststrecke ein. Genau so kann man im Prinzip auch die Botschaft von Warren Buffett verstehen.

Der Teil mit der langen Erholungsphase ging allerdings nach Powell Aussagen unter. Ganz offensichtlich waren die Börsen wieder reif für gute Nachrichten und freuten sich über die Hoffnung auf Wachstum im dritten Quartal.

Foto: Federal Reserve

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PrognoseRezessionUSA
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