Die Lehman-Pleite ist auf den Tag genau drei Jahre her, doch an den Finanzmärkten brodelt es wieder wie damals. Moody’s hat die Bonitätsnoten für die französischen Banken zurückgenommen. Crédit Agricole und Société Générale wurden um eine Stufe reduziert. Das war weniger, als vom Markt erwartet wurde. Dabei dürfte es aber nicht bleiben, weitere Agenturen werden folgen, möglicherweise mit deutlicheren Herabstufungen.
Die Börsianer sind schon seit langem besorgt. Egal mit wem man in diesen Tagen am Markt spricht – Finanzwerte sind tabu für sie. Zu groß die drohenden Risiken, sollte es zu Staatspleiten kommen. Doch derzeit wird nur über Europa gesprochen und geschrieben, allen voran über die französischen Banken, die ein hohes Kreditexposure in Griechenland haben. Das spiegelt sich auch in den hohen Prämien für Kreditausfallversicherungen, im Fachjargon Credit Default Swaps, oder kurz CDS genannt, wider.
Dreijährige CDS wurden zuletzt für die BNP Paribas mit 310 Basispunkten gehandelt, Crédit Agricole mit rund 330 und Société Générale sogar mit 430 Basispunkten. Allgemein gelten Kreditinsitute mit CDS unter 100 Basispunkten als soldie, Werte über 150 werden als kritisch beurteilt. Doch nicht nur die Franzosen allein werden schlecht bewertet. Die CDS der Bank of America liegen bei rund 360 Basispunkten, für Citi und Goldman Sachs betragen sie rund 250 und für Morgan Stanley zirka 340 Basispunkte.
An dieser Stelle noch ein kurzer Ausflug zu den CDS der Staaten. Den höchsten Satz weist natürlich Griechenland auf. Doch dahinter folgt bereits Venezuela – noch vor Portugal und auf Rang vier Argentinien. Zum guten Schluß noch ein Blick auf die gut bewerteten Schuldner. Am niedrigsten sind die CDS-Sätze für Norwegen, gefolgt von den USA, Schweden, Finnland, Deutschland und Großbritannien. Auch hier sind die CDS in den vergangenen Wochen jedoch sehr stark angestiegen; sie liegen aber immer noch zwischen rund 45 und 85 Basispunkten und damit im grünen Bereich.
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