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Freitagsfrage: Wie konnte ein Händler mit Delta-One Geschäften Milliarden verlieren?

Bei der Schweizer UBS verzockte ein Händler rund zwei Milliarden Dollar. Was für eine Nachricht im Jahr 2011. Das erinnert an den Fall Société Générale, bei der vor drei Jahren Jérôme Kerviel fast fünf Milliarden Euro verspielt hatte. 

Wie Kerviel hat der UBS-Händler Kweku Adoboli angeblich in der Delta-One Abteilung seiner Bank gearbeitet. Delta-One – das klingt und gilt eigentlich als risikoarmes Geschäft. Hier werden Produkte konstruiert, die ohne Hebel arbeiten. Wertveränderungen der Basisinstrumente werden also eins zu eins nachvollzogen. Zudem sollen alle Produkte einen Hedge haben, also mit Gegengeschäften abgesichert werden.

Was kann da schief gehen? Offensichtlich viel. Während der Kunde ein Delta-One Produkt, also beispielsweise einen Indexfonds kauft, muss sich die Bank auf der anderen Seite absichern. Dafür gibt es diverse Möglichkeiten. Die Banken verdienen im Delta-One Geschäft zum einen Provisionen und Gebühren, wenn sie zum Beispiel ein ETF anbieten. Zum anderen erwirtschaften sie im Handel und der Absicherung Geld. Allerdings nicht, wenn die Positionen, wie es offensichtlich bei Adoboli der Fall war, nicht oder nicht adäquat abgesichert werden.

Erschreckend am UBS-Fall ist weniger die Summe – in den vergangenen zehn Jahren hat die UBS rund 50 Milliarden im Eigenhandel verloren – sondern die Tatsache, dass die Banken nichts gelernt haben.Sicher hat Kweku Adoboli interne Regeln bei UBS verletzt. Doch es ist mehr als bedenklich, dass die interne Kontrolle der UBS versagt hat, wo nach den Problemen bei der Société Générale vor drei Jahren alle vorgewarnt sein müssten.

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