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Ikea enttarnt sich als arroganter Großkonzern

Milliarden an Steuern sparten große Unternehmen in den vergangenen Jahren mit Hilfe der Luxemburger Steuerbehörden – das ist schon ein Weile bekannt. Doch wie Möbelhändler Ikea auf die Bemühungen des Europaparlaments reagiert, die Affäre aufzuarbeiten, ist erschreckend und zeigt, dass der Konzern tatsächlich glaubt, für ihn gelten keine Regeln.

„Entdecke die Möglichkeiten“ – so lautete ein Werbeslogan von Ikea. Anscheinend hat sich das Management diesen Spruch selber zum Leitmotto erklärt. Zumindest wenn es um die Vermeidung von Steuern geht. Ein paar tausend Euro zahlte der Konzern 2010 an Steuern auf einen Milliardengewinn. Den Luxemburger Steuerbehörden sei Dank.

Das will das EU Parlament nun aufarbeiten und wollte einige Unternehmen – darunter Ikea – in einem Ausschuss befragen. Doch das Management des Möbelkonzerns lehnte ab und lud statt dessen  Abgeordnete ein, die Steuerfrage doch in netter Runde bei einem Griechen zu diskutieren. Anscheinend scheute man das negative Image einer öffentlichen Anhörung oder hoffte, in einer Kneipe mehr bei den Abgeordneten erreichen zu können.

Hinterzimmer und Ouzo statt Ausschuss? Zumindest in Sachen Image ging die Griechen-Einladung nach hinten los. Die Abgeordneten sind empört – und Ikea hat ein Problem. Der Möbelhändler, der seine Kunden mit Familienkarte und einem permantenen Du begegnet, kommt mit seinem Image gerne wie ein guter Kumpel daher. Nun hat er sich aber endgültig als das enttarnt was er ist: Ein arroganter Großkonzern, der sich nicht als ein Teil der Gesellschaft versteht.

Die empörte Reaktion der Abgeordneten ist richtig, doch dabei darf es nicht bleiben. Es ist Zeit, die Praxis der Hinterzimmer und Lobbyisten von Grund auf zu ändern. Ich halte es für eine gute Idee, den Lobbyisten all der Konzernen, die nicht vor dem Ausschuss erscheinen, künftig den Zugang zum Parlament zu verweigern. Denn auf Einsicht hoffen ist wohl vergeblich –  das hat Ikea mit seiner Griechen-Aktion bewiesen.

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