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Gute Gründe für starke Euroland-Aktien

Als vorige Woche die Aktienkurse nochmals einen kräftigen Schub nach oben machten, begleiteten viele Börsenkommentatoren das entweder mit Unverständnis oder begründeten es mit Hoffnungen auf eine baldige Griechenland-Einigung. Hinter der Rallye steht jedoch ein ganz anderer Faktor: Die immer klarer werdende Konjunkturwende.

Immer um die Monatswende müssen Anleger derzeit besonders wachsam sein. Dann werden rund um die Welt die Einkaufsmanagerindizes veröffentlicht. Und die fielen vorige Woche in nahezu allen Ländern und Regionen – sogar in Euroland – besser aus als erwartet und bestätigten den Aufwärtstrend der Vormonate. Nach meinen Beobachtungen sind vor allem die Indizes der USA und Chinas inzwischen die besten Frühindikatoren für die Konjunktur weltweit – mit einem Vorlauf von rund einem halben Jahr. Und da die Börsen im Idealfall ebenfalls in etwa diesen Vorlauf vor der Wirtschaftsentwicklung aufweisen, reagieren sie natürlich umgehend. Das war so, als die Einkaufsmanager pessimistischer wurden, und das ist jetzt so, wenn ihr Optimismus wieder zunimmt. So wie vorige Woche.

An den Finanzmärkten wird also das Ende der Weltrezessionsfurcht und die Perspektive eines neuen Konjunkturaufschwungs gefeiert. Dass diese Hoffnung durchaus berechtigt ist, zeigen inzwischen ja auch harte Konjunkturdaten wie die US-Arbeitsmarktzahlen und die Auftragseingänge in Deutschland. Die Geldschwemme der Notenbanken beginnt also offensichtlich zu wirken.

Das alles sind gute Nachrichten vor allem für Euroland. Denn das ist nun einmal der Schwachpunkt der Weltkonjunktur, und deshalb sind die Aktienbewertungen von DAX, EuroStoxx und Co. auch besonders niedrig. Wenn aber die Weltwirtschaft wieder auf die Beine kommt und damit die Euro-Rezession vermutlich nur eine kurze Episode wird, erweisen sich Europas Aktien als viel zu preiswert. Und deshalb klettern sie derzeit auch besonders stark. Schließlich hilft eine bessere Konjunktur als bisher befürchtet auch den eng in den Welthandel verflochtenen großen Problemstaaten Italien, Spanien und auch Frankreich entscheidend. Das erleichtert die Umsetzung ihrer Sparpolitik und hilft dabei, die Verschuldungsziele zu erreichen. Und das wiederum hilft Banken und Versicherungen, die ja jede Menge Anleihen dieser Staaten halten und nun mit geringeren Wertberichtigungen rechnen können.

Das Griechen-Drama wird zwar wohl noch länger für Hektik und Unsicherheit an den Börsen sorgen. Aber der Grundtrend wird von der Konjunktur bestimmt. Und die macht jetzt so viel Hoffnung, dass all die Anleger, die bisher pessimistisch waren, auf den fahrenden Kurszug aufspringen müssen. Und das wird die Rallye noch länger am Laufen halten.

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Geldanlage
1Kommentar
  1. Die Anlegerwelt ist gespalten. Die einen sehen die Kurse davon rennen, die anderen trauen sich nicht mehr in den Markt.

    So steil wie der Markt seit Jahresbeginn gestiegen, so wird es nicht weitergehen können.

    Bisher sind die Kurszuwächse der Finanzspritze der EZB zuzuordnen, Konjunkturell hat sich die Lage noch nicht stabilisiert.

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