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Unser Blog zu Geldanlage, Börse und ETF

Geldanlage zum Siegen

„Männer spielen. Frauen Siegen.“ Das ist der Slogan der ARD zur Frauen-Fußball-Weltmeisterschaft. In Geldanlagethemen gilt dies meist ebenso, doch wie im Fußball spielen auch hier die Frauen in der Minderheit. Ganz anders aber gestern Vormittag bei der Podiumsdiskussion des Deutschen Derivate Verbands (DDV). Dort diskutierten sechs Finanzexpertinnen über das Thema „Frauen, Fußball und Finanzen – werden Männer künftig an die Wand gespielt“.

Das Thema polarisiert und wird gern in die Emma-Schublade gesteckt. Ein Fehler, denn es ist ein gesellschaftliches Problem und muss aufs Podium! Was nützt es einer Gesellschaft, wenn sich die Frauen in diesem wichtigem Thema ausklinken und in die Altersarmut steuern? Konsumfreudige Rentnerinnen sind besser als bettelnde Alte. „Laut Statistischem Bundesamt verdienen Frauen derzeit im Schnitt 23 Prozent weniger als Männer, was auch entsprechend weniger Rente bedeutet“, sagt Juliane Bürger von der Unicredit. Daher bräuchten Sie höhere Renditen um das auszugleichen.

Bis Frauen beim Thema Geld aber in einer Liga mit den Männern spielen, werden noch Jahrzehnte vergehen. Erst in ein oder zwei Generationen dürften sie aufgeholt haben. In den vergangenen Jahren hat sich bereits viel getan, doch das reicht noch nicht. In der Praxis haben die Frauen längst bewiesen, dass sie ein gutes Händchen bei der Geldanlage haben, doch vielen fehlt der Mut oder die Zeit sich mit diesen Themen zu beschäftigen. Haben sie doch oft Beruf und Familie unter einen Hut zu bringen. Kinderkrankheiten, die Wahl der passenden Schule und die Sorgen der Sprösslinge verdrängen das an sich so wichtige Thema Geldanlage.

Dabei ist Börse gar nicht so kompliziert, wie es auf den ersten Blick aussieht. Es ist ein Handelsplatz und und tickt so einfach wie jedes Geschäft. Es wird ge- und verkauft. Steigt die Nachfrage, steigen die Preise – und umgekeht. So wie ein Gemüse- oder Obsthändler aus Erfahrung weiß, welche Sorte qualitativ hochwertig ist und zu welchem Preis er seine Ware absetzen kann, so es auch an der Börse. Wer sich also mit dem Thema ein wenig beschäftigt, kann schon bald die lukrativen von den weniger lukrativen Investments unterscheiden. Und das ist zwingend notwendig, denn das Sparbuch gleicht einem Eigentor. Die Minizinsen reichen nicht für einen realen Inflationsausgleich. Daher gilt es nicht morgen, sondern schon heute mit dem Thema zu beginnen.

Und wer sich nicht selbst mit dem Thema auseinandersetzen will, sollte zumindest einen Berater konsultieren. Der nimmt zwar Geld für seine Leistung – als Bankberater in Form von Provisionen und als unabhängiger Honorarberater ein Honorar – doch wichtig ist, erst einmal den Anfang zu machen. In Punkto Kosten empfehle ich hartnäckig nachzufragen und sich auf den Cent genau ausrechnen zu lassen, was die Beratung kostet. Und kaufen Sie am Ende nur, war Sie auch verstanden haben, lassen Sie sich nichts aufschwatzen.

Der Vollständigkeit halber noch die Besetzung des Podiums, die DDV-Geschäftsführer Lars Brandau moderierte: Juliane Bürger, Leiterin des Teams Anlage-Wertpapierlösungen bei der Unicredit, Stefanie Burgmaier, Chefredakteurin von Börse Online, Melanie Kösser, DAF-Moderatorin, Andrea Sauter, Vorsitzende des Dagoberta Frauen-Investment-Club, Sabine Traub, Leiterin des Anleihehandels der Börse Stuttgart sowie ich als unabhängige Finanzjournalistin.

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Anlegerwissen
1Kommentar
  1. Schade, habe ich leider verpasst. Wäre vielleicht eine Chance gewesen, auch auf neueste Studiren zu verweisen:
    Endogenous steroids and financial risk taking
    on a London trading floor
    J. M. Coates*†‡ and J. Herbert*‡§
    *Department of Physiology, Development and Neuroscience, University of Cambridge, Cambridge CB2 3DY, United Kingdom; †Judge Business School,
    University of Cambridge, Cambridge CB2 1AG, United Kingdom; and §Cambridge Center for Brain Repair, University of Cambridge, Cambridge CB2 0PY,
    United Kingdom
    Und:
    BOYS WILL BE BOYS: GENDER, OVERCONFIDENCE,
    AND COMMON STOCK INVESTMENT*
    BRAD M. BARBER AND TERRANCE ODEAN

    Beste Grüsse
    Carl Fischer

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