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Gehen Sie mit der Konjunktur

Wirtschaftskrise, welche Wirtschaftskrise? Das fragt sich wohl so mancher nach den jüngsten Konjunkturdaten. Da stürmt die noch vor einem halben Jahr für tot erklärte US-Wirtschaft im Schlußquartal 2009 um 5,7 Prozent nach vorn – doppelt so schnell als erwartet und so vehement wie seit sechs Jahren nicht mehr. Da wachsen China, Indien und Brasilien schon wieder im Rekordtempo und selbst die Nachzügler Japan und Euroland melden eine positive Konjunkturüberraschung nach der anderen.

Damit wiederholt sich das, was sich seit den 1980er Jahren nach fast jedem Wirtschaftseinbruch abgespielt hat: die Konjunktur dreht viel kräftiger nach oben als es nahezu alle Experten erwartet hatten. Ich habe in meinem alten Papier-Archiv spaßeshalber mal Unterlagen aus früheren Erholungsphasen herausgezogen und jedesmal das gleiche Bild vorgefunden: Der Konjunktur- und mit ihm der Börsenaufschwung fiel stets erheblich stärker aus als es die Propheten geweissagt hatten.

Natürlich haben alle, die an der Stabilität des Wirtschaftsaufschwungs zweifeln, angesichts der ungeheuren Dimension der Finanz- und Wirtschaftskrise diesmal besonders gewichtige Gründe für ihre Skepsis – aber die hatten die Experten auch in den Erholungsphasen zuvor. Und eines hat sich immer wieder gezeigt: Sobald die Konjunktur richtig ins Laufen gerät, beschleunigt sie in einer Marktwirtschaft dank ihrer „eingebauten“ Dynamik noch weiter. Und je besser es läuft, desto unwahrscheinlicher ist es, dass das Ende von Konjunkturprogrammen und Nullzinspolitik den Trend vollkommen umkehren können.

Die Konjunktur als langfristig wichtigster Taktgeber für die Aktienmärkte dürfte deshalb den Kursaufschwung noch eine ganze Weile unterstützen, wobei es aber immer wieder heftigen Gegenwind vor allem seitens der Politik geben wird. Zurzeit bremsen Obamas Bankenpläne und die griechische Euro-Tragödie. Aber vermutlich werden die unerwartet kräftigen Konjunkturimpulse im Verbund mit den günstigen Unternehmensdaten – in den USA haben stolze 81 Prozent der S&P-Unternehmen im vierten Quartal höhere Gewinne erzielt als prognostiziert – dafür sorgen, dass sich allen Widerständen zum Trotz letztlich doch die Auftriebskräfte wieder durchsetzen.

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