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Freitagsfrage: Was ist der Unterschied von normalen Dividenden und Sonderdividenden?

Bilfinger Berger notierte heute ex Dividende und zahlte neben der regulären Ausschüttung eine Sonderdividende. Auch die Deutsche Börse wird kommende Woche eine Sonderzahlung an die Aktionäre leisten. Was Anleger dabei wissen sollten: In einigen Aspekten unterscheidet sich die Sonderdividende von der regulären Zahlung, nicht alle Emittenten behandeln die Anleger gleich.

Aktionäre bekommen zwar immer reguläre Dividende plus die Sonderdividende ausgeschüttet. Sonderdividenden werden von den Unternehmen aus unterschiedlichsten Gründen als Extrazahlung an die Aktionäre geleistet, zum Beispiel weil sie hohe Cashbestände haben oder die Firma ein Jubiläum feiert. Die Einmalzahlung stockt die gewöhnliche Dividende auf und soll die Aktionäre bei Laune halten.

Bei Derivaten werden Sonderzahlungen unterschiedlich berücksichtigt. In der Regel preisen die Emittent die erwarteten regulären Dividendenzahlungen im Kurs von Optionen oder strukturierten Produkten wie Discount- oder Bonuszertifikaten vorab im Kurs ein. Da Sonderdividenden aber meist unvorhergesehen geleistet werden, sind sie für die Marktteilnehmer nur schwer vorab kalkulierbar.

Um Käufer wie Verkäufer von Terminkontrakten nicht zu benachteiligen, werden in diesem Fall die Konditionen der Derivate angepasst.

Basispreis und Bezugsverhältnis werden um den so genannten „R-Faktor“ bereinigt. Dies ist der von der Terminbörse Eurex offiziell ermittelte und international anerkannte Korrekturfaktor, der Käufer und Verkäufer von Terminkontrakten gleich behandelt.

Dadurch verändern sich aber die Bezugskonditionen und ein Papier mit einem Bezugsverhältnis von 1:1 berechtigt nach der Dividende beispielsweise zum Bezug von 1,03 Aktien zu einem tieferen Preis. Auf diesem Weg partizipieren die Derivateinhaber ebenfalls von der Sonderdividende.

Doch keine Regel ohne Ausnahme: Unter den großen Derivateemittenten in Deutschland passt die Commerzbank bei ihren Knock-out-Papieren nur
den Basispreis an. Die Folge: Die Hebelwirkung wird schwächer. Die Commerzbank ist sich diesem Nachteil für den Anleger durchaus bewußt und verweist darauf, dass dafür das Bezugsverhältnis gleich bleibe.

Sauber ist dagegen die Lösung der Wettbewerber: Sie passen Basispreis und Bezugsverhältnis an und nehmen Emissionen mit „unrunden“ Bezugsverhältnissen vom Markt, wenn in diesen kein Geld investiert ist. Dann legen neue Papiere mit glatten Bezugsverhältnissen (zum Beispiel 1:1) und runden Basispreisen wieder auf. Das ist der fairste Weg für die Anleger.

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