Unser Blog zu Geldanlage, Börse und ETF

Home » Unser Blog zu Geldanlage, Börse und ETF » Aktien & Börse » Freitagsfrage: Steigt die Inflationsgefahr mit der neuen Chefin der Fed?

Freitagsfrage: Steigt die Inflationsgefahr mit der neuen Chefin der Fed?

Jetzt ist es amtlich: US-Präsident Obama ernannte Janet Yellen zu seiner Kandidatin als Präsidentin der US-Notenbank Fed. Yellen gilt den meisten als strikte Verfechterin einer lockeren Geldpolitik, der weniger Arbeitslosigkeit wichtiger ist als weniger Inflation. Müssen wir uns also vor einer weltweiten Geldentwertung fürchten?

„Die amerikanischen Arbeiter und Familien werden in Janet einen Sachwalter ihrer Interessen haben“, sagte Obama bei der Vorstellung von Yellen und bestärkte damit die Ängste vieler Anleger. Denn Geldpolitik hat immer zwei Ziele: Einerseits die Wirtschaft am Laufen zu halten, andererseits die Inflation im Zaum zu halten. Wird Yellen also weiter viel Geld in die Märkte pumpen, um die Konjunktur zu beleben, egal wie hoch die Inflation ausfällt?

Wohl kaum, den Yellen ist ein exzellente Ökonomin und hat eine hervorragenden Berater quasi zu hause. Sie ist mit dem Wirtschaftsnobelpreisträger George Akerlof verheiratet, der die letzte Finanzkrise als einer der ersten voraussah. „Ein bisschen mehr für Freihandel“ sei seine Frau, sagte Akerlof einmal, als er nach den Unterschieden in ihrer ökonomischen Weltanschauung gefragt wurde.

Doch genau das Gefühl für Blasenbildungen wird in den kommenden Jahren entscheidend für die Geldpolitik der USA sein. Wie lange ist die lockere Geldpolitik eine Unterstützung der Wirtschaft? Ab wann bildet sich eine Blase an den Aktienmärkten oder im Häusermarkt, deren Platzen die Wirtschaft wieder in Probleme stürzt? Und ab wann mündet die Geldschwemme in Inflation?

Ein gutes Händchen bei diesen Fragen ist in den kommenden Jahren in der Fed mehr gefragt denn je. Als erstes muss die Zentralbank den richtigen Zeitpunkt für einen Ausstieg aus den milliardenschweren Marktinterventionen finden. Derzeit kauft die Fed monatlich Staatsanleihen und Hypothekenpapiere für  85 Milliarden Dollar. Eine Drosselung diese Programms wurde im September erst einmal verschoben.

Es ist Janet Yellen zuzutrauen, dass sie die komplexen Zusammenhänge beherrscht und nicht einfach blind immer mehr Geld druckt. Und damit auch ihren Konkurrenten Larry Summers wiederlegt. Der musste sich unter anderem deswegen aus dem Rennen um die Präsidentenposten bei der Fed zurückziehen, weil er eine gewagte These vertrat. Die Intelligenz von Frauen sei vor allem in der Mitte verteilt, mutmaßte er, es gäbe weniger sehr dumme, aber auch weniger sehr intelligente Frauen als Männer. Janet Yellen zumindest ist eine davon. Ihre Ernennung ist eine gute Nachricht für die Weltwirtschaft.

Mehr Beiträge vom finanzjournalisten blog

Weitere Beiträge
Schlagwörter:
Politik
0 Kommentare

Themen

Archiv

Autoren

Blog abonnieren

Unsere Bücher

Alle Bücher

Unser Team