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Freitagsfrage: Kommt nach der Griechen-Wahl der Crash?

Viele Experten sehen die relativ stabile Börsenentwicklung dieser Woche nur als Ruhe vor dem Sturm an, vor einem gewaltigen Orkan, der über die Börsen nach der Wahl in Griechenland hereinbrechen werde. Kommt es also zum großen Crash?

Seit einem Monat beherrscht die Unsicherheit über die griechische Abstimmung die Aktienmärkte – wie immer vor einem Ereignis, das nur hopp oder topp ausgehen kann. Im Fall Griechenlands heißt das also nach der Wahl Aufkündigung des Sparprogramms bei einem Sieg der Linksradikalen oder dessen Einhaltung, falls die etablierten Parteien gewinnen. Ein Triumph der „Zechpreller“, wie es ein deutscher Politiker genannt hat, würde am Montag die Kurse zweifellos auf Talfahrt schicken. Aber möglicherweise gar nicht so lange. Denn ein Ereignis, dem alle eine hohe Wahrscheinlichkeit zubilligen, kann eigentlich niemanden mehr überraschen und dürfte damit keine so großen Verkaufswellen auslösen wie nach der vorherigen Wahl. Deren Ergebnis kam ja doch für viele unerwartet.

Dafür, dass der Weltuntergang nicht stattfindet, spricht auch, dass sich immer mehr Anleger mit einem Abschied Griechenlands aus der Eurozone anfreunden. Fast drei Jahre nach der Aufdeckung der Athener Budget-Betrügereien sind es viele satt, immer und immer wieder das Griechen-Drama zu betrachten. Hier trifft das Sprichwort zu: „Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende“. Zumal sich ja auch Politiker und Notenbanker seit einem Monat mit dem Fall des Falles beschäftigen und Vorkehrungen getroffen haben. Klar ist ja, dass die Währungshüter mit Geldspritzen eingreifen werden.Vermutlich käme nach einem Sieg der Vertragsbrecher eine Leitzinssenkung durch die EZB hinzu – und auch die Wiederaufnahme der Käufe spanischer und italienischer Staatsanleihen durch die Zentralbank wäre wahrscheinlich, um eine Kapitalflucht aus beiden Ländern zu verhindern. Das alles könnte dazu beitragen, dass der Schmerz an den Börsen relativ kurz und überschaubar bleibt und der beschworene Crash nicht stattfindet.

Und was ist, wenn die Vertragsunterzeichner gewinnen? Dann ist zumindest eine Erleichterungsrallye vorgezeichnet, weil viele Anleger ihre Kurssicherung aufheben werden. Und das treibt nun einmal die Kurse zunächst nach oben. Ob das allerdings in eine lang anhaltende Erholungsphase münden würde? Nur, wenn Politik und EZB bald ein überzeugendes Konzept für den Fortbestand der Eurozone vorlegen. Es ist wieder einmal ihre letzte Chance.

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