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Erfreuliche Bilanzsaison soll den Pessimismus vertreiben

Der gelungene Auftakt lässt auf mehr hoffen: Alcoa hat als traditionell erstes Unternehmen aus dem Dow Jones mit soliden Zahlen den Weg für eine erfreuliche US-Bilanzsaison geebnet. Vor allem der Ausblick des Alukonzerns hat die Anleger überzeugt – und der Ausblick ist vermutlich generell der Punkt, auf den sich die Börsenscheinwerfer in den nächsten Wochen in erster Linie richten werden.

Die Chancen für positive Überraschungen in der anlaufenden Berichtssaison stehen aber auch bei den nackten Zahlen gar nicht so schlecht. Die Analysten haben seit Mitte vorigen Jahres ihre Schätzungen für die Durchschnittsgewinne der im S + P 500 versammelten Unternehmen für das vierte Quartal 2011 radikal gekürzt, von einem Zuwachs um knapp 18 Prozent auf sechs bis sieben Prozent. Das ist deutlich weniger, als die Unternehmen im zweiten und dritten Quartal eingenommen haben – da betrugen die Zuwächse noch stolze 33% bzw. 15 %. Diese niedrigere Hürde werden die Firmen wohl überspringen – zumal die US-Wirtschaft gegen Jahresende hin Fahrt aufgenommen hat.

Gleichwohl werden die tatsächlichen Gewinne bei der Beurteilung der Kurschancen nicht mit den Ausblicken mithalten können. Darauf konzentrieren sich jetzt Analysten und Anleger. Denn die Aussagen des Managements können, so wie jetzt im Falle Alcoa geschehen, die wachsende Zuversicht über die US-Konjunktur bestätigen. Wenn das, was die Frühindikatoren und vereinzelte „harte“ Arbeitsmarkt- und Auftragsdaten versprechen, in der Breite der Unternehmen ebenfalls sichtbar wird, erhält der Optimismus zusätzlichen Auftrieb, gilt der Auschwung als gefestigt. Dann können die USA nicht nur bei den Aktienkursen einen eigenen Weg gehen – so wie 2011, als Dow + Co. zu den wenigen Gewinnern zählten – sondern auch beim Wirtschaftswachstum.

Bis dahin ist jedoch noch ein weiter Weg. Denn die „kritischen“ Branchen müssen erst noch ihre Bilanzkarten auf den Tisch legen. Die Anleger werden vor allem auf die Banken schauen, wie die die internationale Aktienbaisse und die europäische Schuldenkrise überstanden haben, und sie werden auf die Hightech-Riesen achten, weil die, ebenso wie Alcoa, zu den Vorreitern eines Konjunkturaufschwungs gehören.

Wir Europäer haben aber auch jenseits unseres Börseninteresses allen Grund, die Bilanzsaison in den USA genau zu beobachten. Denn wenn Amerika das Konjunkturtal tatsächlich verlässt, wachsen die Chancen, dass der Wirtschaftsabschwung in Europa nicht gar zu schlimm ausfällt. Und das wäre zum ersten Mal seit langem eine positive Überraschung für den Alten Kontinent.

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