So billig war der Dollar seit drei Jahren nicht mehr, wenn man ihn an einem Korb der wichtigsten Währungen misst. Für Amerikas Konjunktur ist das ein Segen – und für Aktien von US-Unternehmen ebenso, die einen Großteil ihres Geschäfts im Ausland abwickeln. Wer profitiert besonders?
Die jüngsten Wirtschafts- und Unternehmensdaten aus den USA zeigen es ganz klar: Die robuste Konjunktur und die sprudelnden Gewinne werden ganz stark vom schwachen Dollar gespeist. Gerade in den expansiven Schwellenländern wie China feiern Amerikas Unternehmen erstaunliche Erfolge, weil ihre preisliche Wettbewerbsfähigkeit gegenüber asiatischen und europäischen Konkurrenten erheblich besser geworden ist. Üblicherweise sind es die großen amerikanischen Konzerne, die besonders stark im Ausland vertreten sind – deshalb gelten auch viele Dow-Jones-Werte als Top-Gewinner des schwachen Greenback.
Besonders starke Ertragsimpulse erhalten die Technologieunternehmen, die ihren Hauptkonkurrenten aus Japan, Korea oder Taiwan Marktanteile abjagen. Die Dow-Werte Intel und IBM sind hier favorisiert. Im Industriebereich hat Boeing das große Los gezogen, weil Hauptkonkurrent Airbus seine Flugzeuge überwiegend in teuren Euro gerechnet produziert und in billigen Dollar verkauft. Aber auch Caterpillar, Siemens-Gegner General Electric, McDonalds, Coca Cola und Philip Morris verdienen prächtig am schwachen Dollar.
Für Anleger aus Euroland sind diese Aktien dennoch kein ungetrübtes Vergnügen. Denn die schönen Kursgewinne werden durch Währungsverluste teilweise wettgemacht. Aber erfahrungsgemäß überwiegen vor allem langfristig die positiven Ertragseffekte der Unternehmen die negativen Deviseneinflüsse. Vor allem, wenn der Greenback schon so steil gefallen ist wie im bisherigen Jahresverlauf.
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