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Die Konjunktur wird 2017 positiv überraschen

So eine Diskrepanz sieht man selten: Während die meisten Konjunkturprognosen für 2017 von einer Verlangsamung des Wachstumstempos ausgehen, zeichnen die wichtigsten Frühindikatoren seit kurzem ein ganz anderes Bild: Da sieht es nach einem stärkeren Aufschwung aus. Und den beginnen die Aktienmärkte langsam widerzuspiegeln.

Die EU-Kommission hat ihre Prognose 2017 für die Wirtschaftsgemeinschaft von einem Wachstum um 1,7% auf 1,5% zurückgenommen, das Institut der Deutschen Wirtschaft sieht in Deutschland gar einen Abstieg von 1,7% auf 1,0% und der IWF rechnet für 2017 mit einer weitgehend unveränderten globalen Wachstumsrate von nur gut 3%.

Das alles klingt etwas seltsam, wenn man sich die jüngsten Einkaufsmanagerindizes, Auftragseingänge und anderen Frühindikatoren anschaut. Denn da zeichnet sich ab, dass die Industrie deutlich an Fahrt gewinnt und der Servicesektor weiter solide wächst. Das beste Beispiel für positive Überraschungen sind die Auftragseingänge des verarbeitenden Gewerbes in Deutschland, die heute für den Oktober veröffentlicht wurden. Sie zogen um 4,9% gegenüber dem Vormonat an, erwartet worden waren 0,7%. Da zudem die September-Zahlen nach oben revidiert wurden, belegt dies eine deutliche Tempoverschärfung. Besonders positiv: Es sind vor allem die Investitionsgüter, die stärker nachgefragt werden, also der Sektor, der bisher am meisten Sorge bereitet hat.

Eine bessere Industriekonjunktur und ein Aufholen der Investitionen in Deutschland sind aber kein Einzelfall. Der JP Morgan Global Manufacturing Index hat im November ein 27-Monats-Hoch erklommen, die Einkaufsmanagerindizes vor allem in den beiden größten Volkswirtschaften USA und China ziehen überraschend kräftig an und die Emerging Markets erholen sich – auch dank höherer Rohstoff- und Ölpreise – merklich von ihrer relativen Wachstumsschwäche, obwohl Indien wegen des teilweisen Bargeldverbots aktuell erheblich schwächelt.

Das alles lässt vermuten, dass die Prognosen 2017 trotz zahlreicher politischer Unsicherheiten zu vorsichtig sind, vermutlich auch deshalb, weil sie in den letzten Jahren vor dem Jahreswechsel stets zu optimistisch waren.  Für die Börsen bedeutet das sich abzeichnende höhere Konjunkturtempo zweierlei: Der Kursaufschwung an den Aktienmärkten ist konjunkturell gut unterfüttert und bietet Raum für weitere Steigerungen, weil eine bessere Konjunktur die Unternehmensgewinne noch stärker anheben dürfte als bisher angenommen. Vor allem die zyklischen Industrieaktien haben Nachholbedarf. Und für die Anleihenmärkte heißt das, dass die Renditen dort deutlicher als bisher erwartet anziehen könnten, also den Anlegern Kursverluste bescheren. Und das spricht für anhaltende Umschichtungen aus Anleihen in Aktien, die den Börsenaufschwung kräftig unterstützen.

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