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Die Italienische Bankenkrise lässt die Börse kalt

Eigentlich galt die italienische Bankenkrise als Alptraum der Börse. Und jetzt ist es amtlich: zwei kleinere italienische Banken, die Veneto Banca und der Banca Popolare di Vicenza, sind pleite und müssen abgewickelt werden. Die Börsianer stört das aber wenig. In Deutschland jagt der Dax nach neuen Rekorden. Bleiben die Anleger zu Recht gelassen?

Man muss auf einigen Börsensites im Internet schon ganz schön weit nach unter scrollen, um die neuesten Entwicklungen über die Bankenpleite in Italien zu verfolgen. Dabei war die Angst vor Pleiten im italienischen Finanzsystem lange Zeit ein Damoklesschwert der Hausse. Doch jetzt, wo zwei Banken tatsächlich abgewickelt werden müssen, scheint sich niemand dafür zu interessieren. Und das hat ganz gute Gründe:

  • Die europäische Bankenlandschaft ist lange nicht mehr so fragil wie vor einigen Jahren. All die Maßnahmen und Gesetze haben dafür gesorgt, dass die Kapitalausstattung der Häuser – auch in Italien – immer besser geworden ist.
  • Die EU hat einen Rahmen geschaffen, wie angeschlagenen Finanzhäuser abgewickelt werden können, ohne das die betroffenen Staaten erneut Milliardenschulden dafür aufnehmen müssen. Der Plan wird zu Entsetzen einiger aber in dem Fall der beiden italienischen Banken nicht angewendet, sondern es wird mal wieder ganz klassisch der italienische Steuerzahler zur Kasse gebeten.
  • Das ist sicher diskussionswürdig, hat aber einen großen Vorteil: Ein Bankenrun, Panik oder gar das Überspringen auf andere Finanzhäuser wird so verhindert, denn es ist sofort klar, dass keine Anleger- oder Sparergelder verloren gehen.
  • Die beiden Banken sind tatsächlich wenig systemrelevant und die profitablen Teile ihres Geschäftes werden von anderen Häusern übernommen.  

Alles in allem scheint das Thema also wirklich beherrschbar. Auch wenn es in der europäischen Bankenlandschaft noch genügend Probleme gibt – einzelne große Banken mit wackliger Kapitalisierung und vor allem die mangelnde Rentabilität der gesamten Branche in Zeiten von Niedrigzinsen: Erfreulicherweise ist die Lage seit der Finanzkrise tatsächlich besser geworden.

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