ETFs sind die Babyboomer des Jahrzehnts. In Europa werden derzeit rund 900 börsengehandelte Indexprodukte gehandelt. Mehr als 200 Milliarden Dollar sind in den Papieren, die vor allem bei professionellen Investoren großen Anklang finden, angelegt. Doch was gerne als ETF bezeichnet wird, ist nicht immer ein ETF (Exchange Traded Funds). Der Unterschied zu anderen börsengehandelten Indexprodukten, zusammengefasst unter dem Namen ETPs(Exchange Traded Products) ist nicht unerheblich.
Beim ETF wird das Geld der Investoren als Sondervermögen (wie bei einem Fonds) angelegt und ist im Insolvenzfall besonders geschützt. Nicht ganz so groß ist die Sicherheit des Kapitals bei den Geschwisterprodukten. Exchance Traded Commodities (ETCs) und Exchange Traded Notes (ETNs) sind rechtlich Inhaberschuldverschreibungen, also Anleihen, und damit in punkto Sicherheit eher vergleichbar mit Zertifikaten als mit Fonds. Teilweise sind sie besichert, teilweise unbesichert. Bei den Commodities sind in der Regel die Rohstoffe physisch hinterlegt oder in eine Zweckgesellschaft werden treuhänderisch Sicherheiten eingebracht.
ETNs und ETCs werden gelegentlich auch synonym verwendet. Die Deutsche Börse, der Haupthandelsplatz in Europa, trennt die beiden jedoch: Als ETCs werden Rohstoffpapiere bezeichnet während Währungs- und Volatilitätsprodukte als ETNs klassifiziert sind. Auch Aktienindizes können Basis für ETNs sein. ETNs und ETCs fasst die Deutsche Börse unter dem Oberbegriff ETPs (Exchange Traded Products) zusammen. Teilweise werden aber auch alle börsengehandelten Indexprodukte, also ETFs, ETCs und ETNs als Exchange Traded Products (ETPs) bezeichnet, da es übersetzt für börsengehandelte Produkte steht.
Damit sind wir aber noch nicht am Ende. Die Verwirrung perfekt macht die neue Bezeichnung von Exchange Traded Currencies, also Währungen, die ebenfalls mit ETCs abgekürzt werden. Für all jene, die noch nicht genug von den Abkürzungen haben, legen wir noch einen drauf: In den USA heißen die börsengehandelten Commodity-Pendants ETVs (Exchange Traded Vehicles). Wer jetzt noch das alles fehlerfrei erklären kann, darf sich getrost ETF-Experte nennen.
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