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Freitagsfrage: Fremdwährungskonten – Wie können Anleger profitieren?

Der Euro schwächelt gegenüber US-Dollar oder Schweizer Franken – kein Wunder, dass sich Anleger derzeit Gedanken darüber machen, einen Teil ihres Geldes in Fremdwährungen anzulegen. Fremdwährungskonten können dafür genutzt werden. Doch den Chancen stehen auch Risiken und Kosten gegenüber, die Anleger kennen sollten.

Angst vor einem weiteren Euro-Absturz und daher Interesse an einer Anlage etwa in Schweizer Franken? Das Prinzip eines Fremdwährungskontos ist schnell erklärt: Anleger aus dem Euro-Raum zum Beispiel tauschen einen Teil ihres Gelds die Auslandswährung um. Büßt der Euro gegenüber dieser Währung weiter an Wert ein, erzielt er mit seinem Fremdwährungskonto einen Wechselkursgewinn. Hinzukommen noch etwaige Zinserträge, die sich grundsätzlich am Leitzinsniveau des anderen Währungsraums orientieren.

Bei deutschen Banken sind vor allem Konten für den laufenden Zahlungsverkehr, aber auch tagesgeld- oder festgeldartige Fremdwährungskonten im Angebot. Konten für den laufenden Zahlungsverkehr sind überwiegend bei Filialbanken und Sparkassen verbreitet. Sie werden häufiger vor allem für Gewerbe- und Firmenkunden angeboten, die regelmäßig Rechnungen in fremder Währung gezahlt bekommen. Die Kontoführung ist dann aber in aller Regel kostenpflichtig. Anlagekonten in fremder Währung sind überwiegend bei Direktbanken im Angebot, mehrheitlich, aber nicht überall ist die Kontoführung kostenlos, auch sind zum Teil Mindestanlagesummen zu beachten.

Währungskonten für Privatanleger haben insbesondere Direktbanken und Onlinebroker im Angebot. Sie können in aller Regel auch für Wertpapierkäufe in ausländischer Währung genutzt werden. Achten sollte man darauf, wie viele Fremdwährungen im Angebot sind und ob gegebenenfalls Kontoführungsgebühren anfallen. Auch die Höhe der gebotenen Zinsen fällt von Bank zu Bank und je nach Währung unterschiedlich aus. Einen genauen Blick sollte man als Anleger auch auf die Kosten werfen, die bei der Umrechnung eines Euro-Betrags in Fremdwährung anfallen. Neben der Spanne zwischen Devisenan- und Verkaufskurs sind gegebenenfalls Zusatzkosten wie Konvertierungsentgelte zu berücksichtigen. Die muss ein Anleger erst mit dem Anstieg der Fremdwährung wieder verdienen – was nicht immer leicht ist. Schließlich scheitern auch ausgebuffte Profis an zutreffenden Währungsprognosen.

Verbraucherschützer raten jedenfalls zur Besonnenheit: Schließlich könnte man auch über andere Wege als über die Direktanlage auf einem Fremdwährungskonto von der gegenwärtigen Stärke von Dollar, Schweizer Franken & Co. profitieren. Je nach gewünschter Anlagefrist könnte es vielmehr interessant sein, etwa Fremdwährungsanleihen oder aussichtsreiche Auslandsaktien oder nicht währungsgesicherte Fonds und börsengehandelte Indexfonds (ETFs) zu erwerben. Denn ein breit gestreutes Depot, das auch Auslandsanlagen oder zum Beispiel in Dollar notierte Rohstoffe umfasst, hilft auch, Verluste aus Währungsschwankungen auszugleichen. Klar ist: Jemand der als Grenzgänger im Ausland arbeitet oder im Ausland studiert, für den ist ein Fremdwährungskonto sinnvoll. Aus Angst vor einer Euro-Schwäche Hals über Kopf Fremdwährungen zu kaufen, ist dagegen nicht unbedingt ein guter Rat.

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