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Die Dividenden fallen aus – vorerst

Da Dividendenzahlungen von der Hauptversammlung (HV) beschlossen werden müssen, sieht es wegen des Versammlungsverbots für die nächste Zeit mau aus mit den Ausschüttungen. Zahlreiche Unternehmen haben ihre HVs bereits verschoben, und bei einigen, vielleicht sogar vielen, ist eine Kürzung des Dividendenvorschlags wahrscheinlich.

Eigentlich sollte in den nächsten Tagen die HV-Saison beginnen, im April Fahrt aufnehmen und im Mai ihren Höhepunkt erreichen. Aber daraus wird vorerst nichts – zumindest die Termine von Ende März bis Mitte April sind schon weitgehend verschoben worden, zum Teil um einige Wochen, zum Teil auf unbestimmte Zeit. Der erhoffte Geldsegen für die Aktionäre lässt also auf sich warten.

Immerhin hat die Regierung ein Gesetz auf den Weg gebracht, in Zukunft HVs auch virtuell abhalten zu können, also via Internet. Überdies soll die Frist für die Einberufung von HVs verlängert werden. Bislang mussten Unternehmen das Aktionärstreffen spätestens acht Monaten nach Geschäftsjahresende abhalten. Nun soll die Frist für die HV auf maximal 12 Monate verlängert werden. Das Geld kann also fließen, wenn die Gesetze verabschiedet sind – wenngleich später als geplant.

Ob das Geld auch in der angekündigten Höhe ausgezahlt werden wird, ist dagegen fraglich. Da viele Unternehmen erhebliche Liquiditätsengpässe plagen und Werksschließungen, wegbrechende Absatzmärkte und Unterbrechungen der Lieferketten Umsätze und Erträge stark beeinträchtigen, dürfte so mancher Vorstand und Aufsichtsrat damit liebäugeln, den Dividendenvorschlag nachträglich nach unten zu revidieren oder die Ausschüttung ganz ausfallen zu lassen.

Rechtlich ist eine Veränderung der Zahlbeträge auch nach einem bereits erfolgten Dividendenvorschlag leicht zu bewerkstelligen. Hinzu kommt: Unternehmen, die vom Staat mit Liquidität, Bürgschaften, Steuerstundungen oder gar Eigenkapital unterstützt werden, müssen einen Aufschrei von Politik und Öffentlichkeit befürchten, wenn sie trotzdem Dividenden in der ursprünglich geplanten Höhe an ihre Aktionäre verteilen.

Die Hauptversammlungs-Saison 2020 wird also spannend – wann gezahlt werden wird und wieviel letztlich ausgeschüttet wird, steht bei vielen Unternehmen noch in den Sternen. Auch alle Hitlisten der Dividendenstars sind damit mehr oder weniger hinfällig.

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