2018 war bisher kein gutes Jahr für Goldanleger. Aber das könnte sich ändern. Denn jetzt beginnt die traditionell beste Jahreszeit für das Edelmetall. Der Goldpreis hat sich bereits um rund fünf Prozent von seinem August-Tief erholt und notiert wieder deutlich über 1200 Dollar.
Für den Goldmarkt ist Indien ein wichtiger, oft sogar entscheidender Faktor. Das gilt vor allem für den Herbst und den Winter. In dieser Zeit sorgen zunächst religiöse Feste und dann die Hochzeitsaison für eine deutlich zunehmende Goldnachfrage im Land mit der zweithöchsten Bevölkerung.
Es ist jedoch nicht Indien allein, das den Optimismus bei den Anlegern wachsen lässt. Die Zahlen des World Gold Council für das dritte Vierteljahr 2018 zeigen, dass die Nachfrage überall zunimmt, bei Barren und Münzen für Privatanleger ebenso wie bei Schmuck und besonders bei den Zentralbanken. Nur ein Absatzkanal macht eine Ausnahme: Gold-ETF sind massiv verkauft worden, vor allem von US-Großanlegern, die anscheinend das Geld lieber an den boomenden Aktienmarkt getragen haben. Allerdings hat sich hier in den letzten Wochen bereits eine sachte Kehrtwende vollzogen, nun überwiegen wieder die Käufe von Gold-ETF.
Zu einem bedeutenden Treiber des Goldpreises gehören zunehmend die Notenbanken, die einen Teil ihrer Währungsreserven in Gold anlegen. Vor allem Schwellenländer haben zuletzt massiv Gold gekauft, an erster Stelle Russland, das seine Dollar-Abhängigkeit dadurch verringern will. Das größte Land der Erde ist jetzt zu den Top-5 der Zentralbanken mit den höchsten Goldreserven aufgestiegen. Aber auch die Türkei, China, Indien und andere Schwellenländer bauen ihre Goldbestände kontinuierlich auf.
Trotzdem dürften die Bäume vorerst nicht in den Himmel wachsen. Denn die steigenden Zinsen in den USA wirken als Bremse für Investitionen ins zinslose Gold. Aber die wachsende Grundnachfrage sowie die vielen Krisenherde könnten seine Rolle dauerhaft stärken. Charttechnisch muss vor einem weiteren Anstieg aber erst die Marke von rund 1240 Dollar übertroffen werden.
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