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Der Goldpreis hält sich tapfer – trotz Horrormeldungen

Seit über einem Monat pendelt der Goldpreis in relativ engen Grenzen um die 1400-Dollar-Marke, mit leichter Tendenz nach unten. Für viele Goldfans ist das enttäuschend, hatten sie doch nach dem Kurssturz vom April auf eine massive Gegenreaktion gesetzt. Aber in Wirklichkeit ist die Stabilisierung aller Ehren wert, denn sie erfolgte unter erheblichem Gegenwind.

Schließlich hat der weltgrößte Goldkäufer, Indien, Anfang dieses Monats seine Importzölle auf Gold nochmals angehoben, von sechs auf acht Prozent. Und die Politiker haben klar gemacht, dass sie die Einfuhren noch weiter verteuern werden, wenn die Lust der Inder auf Gold nicht nachlässt. Denn Edelmetall-Importe tragen maßgeblich zum hohen Leistungsbilanzdefizit des Subkontinents bei. Dass diese Maßnahme den Goldpreis nicht deutlicher gedrückt hat, ist durchaus erstaunlich.

Ebenso, dass die anhaltend massiven Verkäufe von Gold-ETFs, die überwiegend von institutionellen Anlegern gehalten werden, den Preis zuletzt nicht weiter ins Trudeln gebracht haben. Seit dem Allzeithoch von über 84 Millionen Feinunzen Gold Ende 2012 ist die Menge der von den ETF-Anbietern gehaltenen Goldbestände auf gut 70 Millionen gefallen. Hier müssen also andere Anleger die Hand aufgehalten haben, sonst wäre der Goldpreis nochmals abgesackt.

Allem Anschein nach sind es neben China, das nach wie vor einen starken Goldhunger entwickelt, sowie einigen Notenbanken, die ihre Devisenreserven mit höheren Goldanteilen diversifizieren, insbesondere die Privatanleger. Die Edelmetallhändler aller Industriestaaten berichten von erheblicher Nachfrage nach physischem Gold auf dem reduzierten Preisniveau. Und nicht zuletzt stützt der schwächere Dollar der letzten Wochen den Goldpreis zusätzlich.

Da sich positive und negative Faktoren zurzeit einigermaßen die Waage halten, ist es gut möglich, dass der Kurs für das edle Metall noch eine Weile in einer engen Spanne hin- und herschwankt. In früheren Phasen hat er das manchmal sogar jahrelang praktiziert. Solange jedoch Indien den Goldkauf seiner Bürger zunehmend erschwert und verteuert und viele Großanleger unter Performancedruck ihre ETF-Bestände weiter abbauen müssen, ist eine großartige und vor allem nachhaltige Erholung kaum vorstellbar.

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Gold
1Kommentar
  1. Ein wirklich sehr interessanter Artikel. Ich beschäftige mich gerade auch intensiv mit dem Thema Gold! Gold wurde in so kurzer Zeit vom „beliebtesten“ zum meist „gehassten“ Investment. Immer wenn ich so etwas lese, reizt es mich noch mehr in solch Asset Klassen zu investieren. Der aktuelle Goldpreisrückgang ist charttechnisch gesund … ich befürchte sogar, dass ein bewusster Kursrückgang erfolgen musste / sollte / soll … Gold wurde im letzten Jahrzehnt einfach zu stark, beinahe kann man es als Gegenpol zum herkömmlichen Papiergeldsystem verstehen. Zur aktuellen Goldpreisentwicklung kommt der prophezeite Fed-Gelddruck-Ausstieg auch gelegen … bevor ich diese Ansage jedoch glaube, will / muss ich es erst sehen. Schlussendlich finde ich selbst, dass ein bewusster „geringer“ Prozentsatz an Edelmetallen, hier vor allem Gold, in keinem Depot fehlen sollte … sei dies auch nur als Absicherung gegen das Schlimmste – Gold muss man wie eine Versicherung sehen – man hofft ganz einfach, dass der Extremfall nicht eintritt – und wenn doch, kann man auf Gold / die Versicherung zurück greifen.

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