Ein paar Anzeichen sprechen im Moment dafür, dass der Goldhype bald zu Ende geht. Es ist schon etwa vier Wochen her, als die Bildzeitung 100 Barren á 20 Gramm verloste und das Thema auf den Titel hievte. Doch es war auffällig und in Sachen Börsen- und Anlagethemen sehen die Börsianer das Massenblatt gerne als Kontraindikator, das Börsentrends dann auf die Titelseiten bringt, wenn die große Rallye schon gelaufen ist.
Nach dem starken Kursanstieg des Goldpreises in den vergangenen Jahren werden bei vielen Anlegern Erinnerungen an den Neuen Markt wach. Doch die Gold-Verlosung alleine schreckte mich noch nicht. Ein paar Tage später folgte eine Emissionsserie mit Calls auf das edle Metall, die in der Urlaubssaison und in den hektischen Märkten kaum wahrgenommen wurde. Die RBS offerierte ausschließlich neue Kaufoptionen mit „Mega-Strikes“ und einer Laufzeit bis 2015. Die Basispreise liegen zwischen 3000 und 5000 Dollar, also extrem weit vom aktuellen Wert entfernt.
Für einen Call mit einem Basispreis von 5000 Dollar inklusive Währungssicherung, um also das Wechselkursrisiko des Dollars auszuschalten, müssten Anleger rund 20 Euro pro Schein auf den Tisch blättern. Da sich jeweils zehn Scheine auf eine Unze beziehen, wären das 200 Euro pro Unze. In die Gewinnzone kommt der Anleger daher erst ab einem Goldpreis von mehr als 5200 Dollar. Der Preis des Edelmetalls müsste sich also verdreifachen. Und selbst dann hätte der Anleger mit seinem höchst riskanten Investment am Ende nur seinen Einsatz in etwa verdreifacht. Trotz der hohen Unsicherheit und drohender Staatspleiten, bei derartigen Übertreibungen sind Korrekturen meist nicht fern.
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