Showdown in London: Morgen wird im britischen Parlament über Theresa Mays Austrittsplan aus der EU abgestimmt und mehr und mehr entfaltet das Thema seine toxische Wirkung für Wirtschaft und Börse. Und die Aussichten sind bitter: Die beste mögliche Lösung ist eine anhaltende Unsicherheit.
Theresa May, Premierministerin von Großbritannien, wird morgen wohl scheiteren. Sie will ihren Brexit-Deal zur Abstimmung im Unterhaus vorlegen, und es zeichnet sich ab, dass sie keine Mehrheit dafür erhalten dürfte. Drei Tag Zeit hat sie dann, um einen neuen mehrheitsfähigen Plan vorzulegen – und das ist schlicht ein Ding der Unmöglichkeit.
Damit gibt es danach nur noch zwei Möglichkeiten: Einen harten Brexit mit allen kurzfristigen Versorgungs- und Abwicklungsproblemen und langsfristigen wirtschaftlichen Schäden auf beiden Seiten oder eine Verschiebung des Austritts. Das wäre technisch auf Antrag Großbritanniens möglich und könnte etwa nach Neuwahlen vom Parlament beschlossen werden. Anschließend ist wieder alles möglich – selbst ein Verbleib in der EU nach einem neuen Votum.
Vermutlich würde die Börse bei einer Verschiebung der Entscheidung erst einmal aufatmen, doch bis dahin ist es erstens noch ein weiter Weg. Und zweitens: Gelöst ist das Thema damit ganz und gar nicht. Denn die Fronten in Großbritannien sind verhärtet. Derzeit gibt es weder für einen Verbleib in der EU noch für einen „sanften“ Austritt mit einem Verbleib in der Zollunion, noch für einen harten Brexit eine Mehrheit unter den Politikern. Damit ist nur eines sicher: Der Brexit wird der Börse also noch so manchen Handelstag verderben.
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