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DAX 8000 – klappt es diesmal nachhaltig?

8000 Punkte im DAX – das ist so etwas wie eine magische und für viele Anleger auch furchteinflößende Marke. Denn in den Jahren 2000 und 2007 ist der Sprung über diese Hürde zwar geglückt, doch jedesmal ging es anschließend steil bergab. Jetzt steht das deutsche Aktienbarometer wieder vor dem 8000er. Aber es sieht so aus, als würde sich der alte Spruch bewahrheiten: aller guten Dinge sind Drei.

Knapp vier Prozent fehlten dem DAX zum Wochenschluss noch zum Rekordhoch von 8151 Zählern, knapp zwei Prozent bis zu 8000 Punkten. Dass er beide Marken im dritten Anlauf in den kommenden Wochen schaffen wird, ist sehr wahrscheinlich. Die große Frage lautet aber, ob er dann wieder kehrt macht oder seinen Gipfelsturm fortsetzt. Es gibt ein paar sehr gute Gründe dafür, dass wir dieses Mal vor den 8000 Punkten keine Angst zu haben brauchen, zumindest nicht längerfristig. Dass er kurzfristig etwas abtauchen wird, sobald die Marke übersprungen worden ist, wäre dagegen ganz normal und angesichts der immensen Kursgewinne der letzten Monate sogar gesund. Aber nun zu den Gründen:

1) 2000 und 2007/2008 war die Weltwirtschaft nach jeweils langer Aufschwungsphase bereits am Ende ihres Konjunkturzyklus angekommen. Jetzt befindet sie sich dagegen erst in der Startphase einer neuen Aufwärtsbewegung. Wenn alles normal läuft, wird die Aktienhausse deshalb noch lange anhalten.

2) Die Weltkonjunktur wird erstmals seit langem von ihren vier wichtigsten Motoren gleichzeitig angetrieben: In den USA, China, Japan und Deutschland signalisieren die Frühindikatoren eine unerwartet starke Belebung. Davon wird Deutschland als Exportnation profitieren und die Unternehmensgewinne weiter antreiben. Und das ist stets der wichtigste Faktor für jeden Aktienmarkt.

3) Steigende Unternehmensgewinne bedeuten auch, das die ohnehin moderate Bewertung des DAX selbst bei steigenden Kursen moderat bleibt – zumal in diesen Wochen die meisten Großanleger ihre Bewertungsmodelle mit den Gewinnschätzungen für 2014 füttern, und die sind höher als die bisher berücksichtigten 2013er Gewinne. Von Überbewertung also keine Spur.

4) Das Abflauen der Eurokrise und der erneute Aufschub im amerikanischen Budgetstreit reduzieren die Krisenängste und fördern den Prozess, der verstärkt in Gang kommt: Umschichtungen aus Zinsanlagen mit minimaler Rendite in Aktien und andere Risikopapiere. In den USA nennen Analysten das die große Rotation, die viel Liquidität an die Börsen spülen dürfte. Das lässt sich inzwischen auch an den Absatzzahlen der Investmentfonds ablesen: Der Run in Rentenfonds ist zu Ende, die Anleger investieren wieder viel Geld in Aktienfonds, die in den vergangenen Jahren massive Mittelabflüsse verzeichnet hatten.

Konjunktur, Bewertung und Liquidität sprechen also klar dafür, dass der absehbare Sprung des DAX über die 8000er Marke diesmal keine Wende einleiten, sondern eine Zwischenstation einer nachhaltigen Aufwärtsbewegung sein wird. Allerdings wird die angesichts diverser politischer Unwägbarkeiten nicht ohne heftige Rückschläge ablaufen. Aber das sind wir Aktienanleger ja inzwischen gewöhnt.

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