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Das Emittentenrisiko steigt wieder

Die Preise am Derivatemarkt ähneln dem alltäglichen Wettbewerb der Supermärkte. Während beim Discounter die Butter beispielsweise 1,19 Euro kostet, verlangt der Lebensmittelsupermarkt teilweise zwei Euro und mehr. So geht es derzeit oft auch Anlegern, wenn sie die Preise der Emittenten vergleichen. Die Preisunterschiede für Papiere mit absolut identischen Konditionen sind gravierend.

Doch Butter ist nicht gleich Butter und nicht alle Zertifikate sind gleich guter Qualität. Je stärker die Papiere von den Zinsen abhängig sind und je länger sie laufen, desto deutlicher wird das sichtbar. Daher sind die Konditionenunterschiede in der Regel bei Kapitalschutzpapieren oder Deep Discounts am stärksten, zeigen sich aber auch in vielen anderen Strukturen.

Verantwortlich dafür ist die Bonität der Emittenten. Und die hat sich jüngst deutlich verschlechtert. Die Zahlungskraft der einzelnen Anbieter wird auf der einen Seite von den Ratingagenturen bewertet, auf der anderen Seite spiegeln die Credit Default Swaps (CDS) die Kreditwürdigkeit wider. Sie zeigen das Kreditausfallrisiko eines Emittenten und reagieren auf jede Veränderung in den Markterwartungen. Da sie rege gehandelt werden, zeigt sich in den CDS die wachsende Unsicherheit schneller als in den Noten der Ratingagenturen, die sich seltener verändern.

Generell gilt: Je höher der CDS-Wert, desto riskanter das Angebot. Derzeit werden Adressen wie Morgan Stanley oder Royal Bank of Scotland (RBS) mit den höchsten CDS gehandelt. Dreijährige CDS-Kontrakte auf Morgan Stanley werden mit rund 250 Basispunkten bewertet. Das bedeutet, dass Investoren jährlich 2,5 Prozent zur Absicherung des Kreditausfallrisikos bezahlen. Bei der RBS liegt der Wert bei 214 Basispunkten und bei der UniCredit (HypoVereinsban) bis gut 200. CDS auf Goldman Sachs, Citi und WestLB werden mit rund 185 Basispunkten gehandelt, Société Générale und UBS mit rund 170. Bei der Deutschen Bank liegt der Wert bei 159, bei DZ Bank beträgt er 137, bei der Commerzbank 129 , bei BNP Paribas 123 und bei HSBC 95 Basispunkte.

Die Konditionen von Papieren solider Adressen sind in der Regel schlechter als bei bonitätsschwachen Instituten. Grund dafür ist, dass die Banken für ihre Anlagen am Kapitalmarkt weniger Zinsen erhalten und das in den Konditionen der Zertifikate großenteils weiter geben. Da Bonitätsrisiken aber nicht zu unterschätzen sind, sollten Investoren diesen Aspekt bei der Auswahl ihrer Papiere berücksichtigen.

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