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Chinas Wachstumsschwäche könnte gefährlich werden

Allmählich wirkt sie doch, die Handelsblockade von US-Präsident Donald Trump. Nach einem überraschend robusten ersten Quartal sind nun deutliche Bremsspuren in der chinesischen Konjunktur zu erkennen. Im zweiten Quartal legte die Wirtschaft noch um 6,2 Prozent zu. Das ist so wenig wie seit 27 Jahren nicht mehr. Und das ist eine Gefahr für uns alle.

Denn Chinas Wirtschaft hat eine Schwachstelle: Der Boom der vergangenen Jahre war immens – aber zu großen Teilen auf Pump finanziert. Zwar ist die offizielle Staatsverschuldung mit weniger als 60 Prozent noch relativ moderat. Die Unternehmen – allen voran die staatseigenen – haben ihr Wachstum aber weitgehend über Fremdkapital finanziert.

Obwohl das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in China heute unglaubliche 54-mal höher liegt als 1970 (zum Vergleich, das der EU und der USA haben sich selben Zeitraum etwa verdreifacht) – die Verschuldung ist noch viel schneller gestiegen. Weit mehr als 200 Prozent des BIP haben die Unternehmen heute an Schulden angehäuft. Zudem hat China einen ausgeprägten Schattenbanksektor, also einen Kreditmarkt, der weitgehend unreguliert ist.

Bleibt das Wachstum aus, können einzelne Unternehmen ihren hohen Schuldendienst nicht mehr bedienen, und das könnte eine gefährliche Kettenreaktion auslösen. Diese Konstellation hat das Potential für eine schwere Finanzkrise.

Und die würde die gesamte Weltwirtschaft  betreffen. Weniger über Kreditausfälle, die auch ausländische Lieferanten und Finanzinstitute verkraften müssten. Weil Chians Finanzsektor immer noch weitgehend vom Westen abgeschottet agiert, dürften die Folgen hier eher überschaubar beleiben. Doch China ist inzwischen einfach ein essentieller Player in vielen Märkten geworden: Als wichtiger Absatzmarkt, als Finazier für den US-Haushalt und vieles mehr.

Die Welt hat also gute Gründe zu hoffen, dass das Reich der Mitte eine sanfte Abschwächung hinbekommt.

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