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Brexit könnte einen Steuerdumping-Wettbewerb einleiten

Theresa May, Großbritanniens Premierministerin, stellte heute ihre Pläne vor, wie sie die Wirtschaft trotz Brexit in Schwung halten will. Erwartungsgemäß denkt sie vor allem darüber nach, die Steuern für Unternehmen zu senken. Derweil ist auf der Insel wieder eine Mehrheit pro-europäisch eingestellt.

Die Aktienmärkte reagierten gelassen, der britische FTSE 100 tendierte nur einen Tick positiver als andere europäische Börsen, die heute ohnehin zulegten. Dabei hatte Theresa May etwas verkündet, was in normalen Zeiten zu einer Kaufpanik geführt hätte: Die Steuern für Unternehmen in Großbritannien sollen deutlich sinken. Gerade einmal 15 Prozent könnte die Körperschaftsteuer nach dem Brexit dort  noch ausmachen, das wäre der niedrigste Satz unter den großen Industrieländern.

Dass die Anleger dennoch zurückhaltend reagieren ist klar: Denn noch sind die Modalitäten für den Austritt nicht verhandelt. Und daher ist völlig ungewiss, ob die schöne Steuerersparnisse für Firmen in Großbritannien künftig nicht durch Kosten für Zölle, Bürokratie und anderen Hindernisse aufgezehrt werden.

Dabei sind die britischen Bürger gar nicht mehr so scharf auf ihren Austritt:  56 Prozent – also wieder eine deutliche Mehrheit – sind nach einer aktuellen Umfrage der Bertelsmann-Stiftung für einen Verbleib in der EU. Dennoch stehen die Zeichen auf Austritt –  und dann vermutlich auf einen weltweiten Steuerdumping-Wettbewerb. Denn auch andere Länder kämpfen um die Unternehmen, und die Versuchung ist groß, dafür an der Steuerschraube zu drehen. Und das wäre sicher zum Schaden aller.

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