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Bonuszertifikate haben Anleger enttäuscht

Knapp 80.000 Anlagezertifikate haben in der jüngsten Börsenkorrektur ihre Sicherheitsbarrieren durchbrochen. Der Großteil davon waren Bonuszertifikate. Bei diesen bedeutet ein Barrierebruch, dass die in Aussicht gestellte Zusatzzahlung verloren ist. Viele Anleger müssen aber noch größere Kurseinbußen hinnehmen und ein Index zeigt, wie groß die Verluste der Anleger in der Praxis sind.

Als einzige Kategorie der Scoach-Indizes für Zertifikate performen Bonuszertifikate schlechter als der Basiswert. Discountzertifikate, Aktienanleihen & Co entwickelten sich hingegen besser. Gut zwei Prozentpunkte hinken Bonuszertifikate der Benchmark Euro Stoxx 50 seit Beginn der Indexberechnung Anfang 2009 hinterher. Fatal ist die schlechte Wertentwicklung vor allem für die Investoren. Denn die Indizes sind repräsentativ und spiegeln annähernd auch die Wertentwicklung in den Anlegerportefeuilles wider. Im Gegensatz dazu sagt die Zahl der Barrierebrüche vergleichsweise wenig aus, denn in vielen Emissionen ist kein Geld investiert.

Der Scoach-Bonuszertifikate-Index hingegen umfasst nur 20 Emissionen, die anhand von Clustern nach dem tatsächlich verkauften Volumen ausgewählt werden. Einmal monatlich wird die Zusammensetzung überprüft und nach festen Kriterien ausgetauscht. Auswahlbasis sind alle herkömmlichen Bonuszertifikate, deren Barriere nicht touchiert wurde. Da viele Anleger ihre Papiere nach einem Barrierebruch abstossen, kommt der Index auch in diesem Punkt der Realität sehr nahe. Ähnlich wie im Index sollten auch Investoren ihre Bonuszertifikate veräußern, wenn die Barrieren durchbrochen sind. Dann entwickelt sich das Investment lediglich wie der Basiswert, allerdings ohne Dividendenanspruch.

Die Lust auf Bonuspapiere dürfte den Anlegern nun weitgehend vergangen sein. Denn in relativ kurzen Zeitabständen brachen die Märkte zweimal ein. Bereits nach dem Ausbruch der Finanzkrise wurden Ende 2008 bis zum Frühjahr 2009 massenhaft Barrieren unterschritten, der zweite Rückschlag folgte im diesen Sommer.

Vor allem im vergangenen Jahr wurden Bonuszertifikate mit teilweise hohen Aufgeldern immer populärer. Ein Aufgeld weisen Bonuszertifikate auf, wenn der Kurs höher als der aktuelle Wert des Basispreises ist. Das ist dann der Fall, wenn hohe Bonuslevel gewählt werden, was wiederum höhere Renditechancen zur Folge hat. Wird die Barriere hier touchiert, ist für den Anleger nicht nur die in Aussicht gestellte Bonuszahlung, sondern auch das Aufgeld verloren. Ganz anders sieht die Performance sehr defensiver Bonuszertifikate aus. Ist der Abstand zur Barriere ausreichend groß und wurde nicht touchiert, bleiben unter dem Strich zwar oft nur einstellige Renditen, aber die mit einer relativ hohen Wahrscheinlichkeit.

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