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Berkshire Hathaway: Warren Buffett häuft weiter Cash an

Auf den ersten Blick ist alles wie immer: bereits in der späten Nacht bilden sich die ersten Schlangen vor dem CHI Center, der Veranstaltungshalle, in der seit Jahrzehnten die Hauptversammlung von Berkshire Hathaway stattfindet. Die Security ist noch einmal schärfer geworden, es gibt mehr Sprengstoffhunde, mehr bewaffnete Polizisten. Doch tatsächlich ist etwas Grundlegendes anders dieses Jahr. Man kann es förmlich greifen: Die Zeiten des „Woodstock der Kapitalisten“, wie Buffett selbst die Hauptversammlung und alle Veranstaltungen drumherum lange genannt hat, neigt sich dem Ende zu.

Die Hauptversammlung von Berkshire Hathaway ist einmalig in der Finanzwelt und für viele Menschen ein fester Termin in Jahresablauf. Mehrere Tage lang treffen sich hier ernsthafte Investoren, fanatische Buffett-Fans, einkaufswütige Einheimische und millionen- oder milliardenschwere Aktionäre aufeinander. Sie tummeln sich in Kneipen, beim Shoppen und auf den unterschiedlichsten Parties, Seminaren oder Vorträgen. Und das alles in einer Stadt, die sich ansonsten überhaupt nicht in den Vordergrund drängt. Keine wichtigen Ausstellungen oder Sehenswürdigkeiten lenken ab.

Wer weiß, wie lange noch…

Omaha war schon immer die ideale Bühne für all die Treffen, Diskussionen und viel Ruhe zum Nachdenken. Nicht nur für Warren Buffett, sondern auch für seine Aktionäre. Das findet auch 2024 statt. Doch am Ende eines Gesprächs fällt aber nicht mehr zwingend die Verabredung für das kommende Jahr, sondern oft der Satz: „Wer weiß wie lange das hier noch …“.

Wir immer dröhnt Pink Floyds „Money“ aus den Lautsprechern, als die Menschen am Tag der Hauptversammlung in die Halle rennen, um die besten Plätze zu besetzen. Doch „Money“ wird bald von einem traurigen Geigensolo abgelöst. Und der Menschenstrom ist – vielleicht wegen der aufwendigen Sicherheitschecks am Einlass – wesentlich langsamer. Am Ende bleiben aber tatsächlich nur wenige der schlechteren Sitzplätze in der Halle leer.

Die Musik in der Halle, das Brummen von hunderten Gesprächen, alles ist etwas ruhiger in diesem Jahr. Warren Buffetts Vize und engster Freund Charlie Munger starb am 28. November 2023 in Santa Barbara in Kalifornien. Er wurde fast 100 Jahre alt, nur ein paar Monate haben gefehlt. Der Film, den Berkshire traditionell zu Beginn der Veranstaltung zeigt, dreht sich erwartungsgemäß ausschließlich um Charlie. Gedrückte Stimmung statt Lachern und Jubel. Als Buffett dann während der ersten Fragen seiner Aktionäre noch Greg Abel, den designierten Nachfolger neben ihm auf der Bühne mit „Charlie“ anspricht, wird zwar gelacht, aber eher bitter. Ist dies hier die letzte der legendären Veranstaltungen in Omaha?

Apple-CEO Tim Cook erscheint persönlich auf der Hauptversammlung von Berkshire Hathaway

Auch der Pressebereich ist leerer als früher. Dabei gibt es einiges zu berichten: Berkshire hat seine größte Beteiligung im Aktienportfolio – Apple – deutlich reduziert. Die Firma macht nun „nur“ noch ca. 40 und nicht wie zuletzt gut 50 Prozent des Portfolios aus. Buffett selbst versucht zu erklären: Es seien vor allem steuerliche Gründe gewesen. Cola Cola und American Express seien hervorragende Firmen, Apple die beste. Beide Seiten seien extrem glücklich mit Berkshires Beteiligung. Und wie zur Bestätigung ist Apple-Chef Tim Cook anwesend.

Auch die Zahlen für das erste Quartal können sich mehr als sehen lassen. Mehr als 11 Milliarden Dollar erwirtschafteten die Berkshire-Töchter im ersten Quartal, ein klarer Rekord. Gemeinsam mit den Erlös aus dem Apple-Verkauf füllen die Gewinne die Kasse von Berkshire weiter. Mehr als 180 Milliarden Dollar Cash hat die Holding nun, für die sie keine Investments findet. Ein Luxusproblem, aber ein Problem, zumal Buffett weiter Dividendenzahlungen ablehnt.

Warren Buffetts offizieller Nachfolger

Und noch eine Nachricht gibt es zu verkünden. Greg Abel wird endgültig als Buffett-Nachfolger etabliert. Vormittags ist Versicherungschef Ajit Jain noch mit auf der Bühne, Nachmittags sind es nur noch Buffett und Abel. Und trotz seiner 93 Jahre blüht Buffett zunehmend auf, zieht seine Aktionäre immer öfter in seinen Bann und bringt die Halle zum Lachen und Applaudieren. Keine Frage: Er kann es noch. Er würde sich freuen, sagt er zum Schluss, wenn alle im kommenden Jahr wiederkommen. Und er hoffe sehr, er selber werde das auch können. Ein Wunsch, den so gut wie alle hier teilen.

Foto: gb

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