Die Optimisten erwarten schon heute die nächste Geldspritze in den USA. Unabhängig davon, ob sie heute kommt oder erst in ein paar Wochen: den US-Aktienmarkt sollten Investoren nicht außen vor lassen. Denn dort läuft die Konjunktur deutlich besser als in Europa und die Liquiditätsmaßnahmen sorgen für steigende Aktienkurse.
Quantitative Easing 3, kurz QE3, nennen die Profis die neue Liquiditätshilfen der US-Notenbank, um die Wirtschaft zu stimulieren. Die beiden ersten Programme QE1 und QE2 zeigen ihre Wirkung: Die US-Konjunktur dürfte Experten zufolge im laufenden Jahr um mehr als zwei Prozent wachsen, während das Bruttosozialprodukt in Euroland um etwa ein halbes Prozent schrumpft. Für das dritte Quartal werden leicht rückläufige Wachstumsraten erwartet, doch die neuen Konjunkturspritzen werden die Wirtschaft am Laufen halten, so dass auch im kommenden Jahr mindestens ein Plus von zwei Prozent erreicht werden dürfte.
Allein mit der lockeren Geldpolitik sind nicht alle Probleme gelöst, denn zum einen ist die Arbeitslosigkeit mit gut acht Prozent immer noch alamierend hoch. Zum anderen bereitet das „Fiscal Cliff“, die Haushaltsklippe, Sorgen: Die Regierung hat eine Verschuldungsgrenze beschlossen und steht vor dem Problem, dass zum Jahresende Steuererleichterungen auslaufen. QE3 wird die Verschuldung aber weiter erhöhen und auslaufende Steuerprogramme drohen die Konjunktur abzuwürgen.
Nach den Präsidentschaftswahlen, die am 6. November stattfinden, dürfte es klare Beschlüsse geben und die Steuererleichterungen fortgeschrieben sowie die Verschuldungsgrenze erweitert werden. Darauf werden die Investoren in den kommenden Wochen und Monaten spekulieren und die Aktienkurse, die im Vergleich zu Deutschland und Europa seit Jahresbeginn hinterherhinken, weiter nach oben treiben.
Weitere Beiträge
0 Kommentare