Giro-, Tages-, Festgeldkonto und Sparbuch sind Wertvernichter: 111 Milliarden Euro Wertverlust mussten die deutschen Sparer seit dem vierten Quartal 2010 hinnehmen, hat die Comdirect errechnet. Pro Bundesbürger sind das 1357 Euro. Wie kann das sein?
Auf dem Papier erleiden Zinssparer zwar keine Verluste, diese entstehen aber durch den Kaufkraftschwund des Geldes. Arno Walter, Vorstandsvorsitzender von comdirect erklärt: „Wer 10.000 Euro spart, hat nach zehn Jahren immer noch 10.000 Euro auf dem Konto – vielleicht etwas mehr, wenn das Sparprodukt verzinst wird. Für die 10.000 Euro werde ich mir aber in zehn Jahren deutlich weniger leisten können als heute. Das Vermögen hat damit real an Wert verloren.“ 0,17 Prozent brachten Geldeinlagen im Durchschnitt im ersten Quartal 2019. Da die Inflationsrate in dieser Zeit aber 1,38 Prozent betrug, bedeutet dies einen negativen Realzins – kurzum einen Kaufkraftverlust – von 1,21 Prozent.
Keine Frage: Anleger brauchen ein wenig Geld auf dem Girokonto oder Tagesgeld für laufende Ausgaben, kurzfristige Anschaffungen und sollten zudem ein kleines Sicherheitspolster für den Notfall haben. Doch der Großteil des Geldes sollte so angelegt werden, dass zumindest die Kaufkraft erhalten bleibt – das gelingt langfristig am einfachsten mit Aktien. Denn auf Dauer gesehen sind die Renditen von Aktienanlagen deutlich höher als die von Zinsanlagen.
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