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Weniger nett – Abmahnung für die netbank

Eine Abmahnung der Verbraucherzentrale Hamburg hat die netbank kassiert. Sie warb noch mit einem kostenlosen Girokonto, als bereits klar war, dass sie zum 1. April 2017 ihre Konditionen ändern wird. Klar ist damit aber auch: Nun rücken auch Direktbanken vom kostenlosen Girokonto ab.

„Kostenlose Kontoführung, kein Mindestgeldeingang“ war noch Mitte Februar auf der Website der netbank zu lesen, an anderer Stelle stand indes auch die Formulierung „kostengünstiges Konto“.

 

 

Allerdings zeigt ein Blick in das ab April gültige Preis- und Leistungsverzeichnis der Bank, dass die Kontoführung künftig bis zu 3,50 Euro monatlich kosten wird. Ist nicht die Welt, schon klar – aber sie ist damit die erste Direktbank, die vom kostenlosen Girokonto abrückt – anders als etwa die Deutsche Kreditbank, die zwar eine Kundensegmentierung einführt, das Konto aber kostenlos belässt.

Die Verbraucherzentrale Hamburg monierte aber, dass bei der netbank ein deutlicher Hinweis auf die baldige Einführung des Entgelts fehle – und hat daher das Institut abgemahnt. „Wer wechselt schon sein Girokonto, wenn klar ist, dass die kostenlose Kontoführung nur wenige Wochen währt“, meint Julia Rehberg von der Verbraucherzentrale Hamburg und bemängelt, dass Verbraucher auf der Website der netbank nach dem bald fälligen Entgelt regelrecht suchen müssten. Weder in der tabellarischen Darstellung der Preise und Leistungen fürs Girokonto noch im Produktinformationsblatt sei die Gebühr zu finden, die die Bank in nicht einmal acht Wochen verlangen will, so die Verbraucherzentrale.

Noch etwas kommt bei der netbank dazu: Auch die Bargeldversorgung wird schlechter: Aktuell können Kunden mit der Mastercard fünf Mal im Monat weltweit kostenlos Bargeld ziehen, ohne dass außerhalb der Eurozone Auslandseinsatzentgelt fällig wird. Ab April geht das nur einmal.

Zwar dürfte die Bank mit einer Kontoführungsgebühr von 42 Euro pro Jahr auch künftig vergleichsweise günstig sein, da die Alternativen immer weniger werden. Damit ist laut dem Verbraucherportal biallo.de die Anzahl der Banken auf knapp 30 gesunken, die auf die monatliche Grundgebühr verzichten.

Klar ist: Wegen der anhaltenden Niedrigzinsphase haben viele Banken und Sparkassen in den vergangenen Monaten Entgelte für Leistungen wie Kontoführung, Girocard oder Überweisungen eingeführt. Verbraucher halten daher zunehmend nach Alternativen Ausschau. „Bei der Auswahl eines neuen Anbieters sollten Wechselwillige jedoch genau hinschauen. Nicht jedes kostenlose Konto kostet wirklich nichts“, so Verbraucherschützerin. Rehberg.

Erst vor kurzem hatte übrigens die Wettbewerbszentrale einer Sparda-Bank die Werbung mit „kostenlosem Girokonto“ untersagen lassen, weil sie für die Ausstellung einer Girocard nun Gebühren nimmt. 

 

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