Geständnisse machen nie Spaß. Dass große Institutionen oder Unternehmen zugeben, etwas falsch gemacht zu haben, findet normalerweise nur unter großem öffentlichen Druck statt. Doch der Internationale Währungsfonds IWF räumte nun – scheinbar freiwillig – ein, dass er bei der Griechenlandrettung schwere Fehler gemacht habe. Was steckt dahinter?
Gemeinsam mit der Europäischen Kommission und der Europäischer Zentralbank hatte der IWF als „Troika“ mit der griechischen Regierung die Bedingungen für die diversen Rettungspakete ausgehandelt. Und die hießen: Sparen, sparen, sparen – dann gibt es internationale Kredite. Zwar war die Kritik an der Troika von Anfang an groß. Doch in den letzten Monaten war es eher ruhiger geworden, nachdem einige der angeschlagenen Länder mit dieser Therapie erste Erfolge aufweisen können.
Ziemlich überraschend kommt daher der Bericht des IWF, in dem es heißt, man habe einiges falsch gemacht. Unter anderem habe man die eigenen Maßstäbe zur Schuldentragfähigkeit im Fall Griechenland verletzt und die Wachstumsperspektiven des Landes zu optimistisch gesehen. Für alle Experten ist das keine Überraschung – denn beides war ziemlich offensichtlich.
Warum also jetzt der Gang nach Canossa? Ganz einfach, weil Griechenland immer noch nicht überlebensfähig ist und die nächste Krisenrunde irgendwann anstehen dürfte. Und diesmal will der IWF das Thema nicht mit weiteren Krediten lösen.
Ein Schuldenschnitt soll her. Wer alles auf sein Geld verzichten soll, ist dabei offen. Der IWF hat aber mit Sicherheit die europäischen Partnerländer im Blick. Und vielleicht auch sich selber. Warum das Geld der Institution dann abgeschrieben werden muss – das hat der IWF mit seinem Bericht quasi vorauseilend ja schon begründet.
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