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Warum ein Handelskrieg mit den USA jetzt immer wahrscheinlicher wird

Bundeskanzlerin Angela Merkel wird für ihre Verhältnisse ungewöhnlich deutlich. Die Zeiten, in denen man sich völlig auf andere verlassen könnte, seien ein Stück vorbei, sagte sie am Wochenende. Wen sie damit meinte ist klar: die USA unter Donald Trump. Und das gilt sicher nicht nur für die Verteidigungspolitik.

Gleich mehrere Male brüskierte der US Präsident seine engsten Verbündeten während seines Besuchs in Europa: Bei der NATO, als er „immense Summen“ von den meisten Nato-Partnern verlangte, beim G7 Gipfel, als er sich fast allen wichtigen Anliegen der anderen verweigerte. Eines seiner wichtigsten Themen ist und bleibt wohl das, was er unter einem fairen Handel versteht: Weniger Importe in die USA heißt in seinen Augen mehr Jobs für seine Wähler.

Natürlich ist die wirtschaftliche Theorie hinter Trumps Ideen zu kurz gegriffen und wird die Probleme der USA nicht auf Dauer lösen. Dazu sind die internationalen Beziehungen zu komplex, Auch die USA sind auf weltweit offene Märkte angewiesen, und der Wohlstand dort würde auf Dauer unter einem Abschied aus der Arbeitsteilung erheblich leiden – auch weil die Lebenshaltungskosten ohne Importe stark steigen dürften.

Das ist Trump aber entweder nicht klar oder egal – genau wie seinen Wählern. Denn vor seiner Reise ging die Zustimmung in den USA laut der täglichen Umfrage von Gallup spürbar zurück. Mit jedem pöbelhaften Auftritt im Ausland stieg sie aber wieder an. Auch Trump dürfte das wissen und jetzt vermehrt auf den Konflikt mit dem Ausland setzten. In der Hoffnung, seine bisherigen Misserfolge und die Affäre um die Russlandverbindungen seines Teams so in den Hintergrund zu rücken.

Europa tut also gut daran, sich auf mehr Turbulenzen einzustellen. Das gilt auch für Aktionäre und Unternehmen. Denn das eine oder andere muss sich etwas einfallen lassen – immerhin sind die USA im vergangenen Jahr noch vor Frankreich zum wichtigsten Exportziel für deutsche Waren avanciert.

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