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Und die Gewinner sind … Aktien

Gleich zwei namhafte Investorenlegende – Warren Buffett und Marc Faber – warnen vor amerikanischen Staatsanleihen und raten zum Kauf von Aktien. Obwohl beide vollkommen verschiedene Prognosen für die Weltwirtschaft im Gepäck haben. Und tatsächlich spricht vieles dafür, dass Unternehmensanteile derzeit den besten Schutz vor den Unwägbarkeiten der Zukunft bieten. Die Zukunftsvision von Marc Faber, muss ich gestehen, geht allerdings über meinen volkswirtschaftlichen Verstand.

Denn Marc Faber ist sich „100 Prozent sicher“, dass die USA in zehn bis 15 Jahren pleite sind und der Dollar einen Wert von Null hat. Logisch, dass die Anleihen von potentiellen Pleitestaaten nicht wirklich empfehlenswert sind. So weit kann ich folgen. Was ich allerdings nicht verstehe ist, wieso man dann neben Edelmetallen auch Aktien haben sollte. Angenommen, die immer noch größte Volkswirtschaft der Welt geht wirklich pleite und verfügt über eine Währung, mit der man keinen Außenhandel mehr treiben kann. Dann dürfte es den anderen großen Volkswirtschaften China, Japan, Europa und auch den kleinen ebenfalls nicht mehr gut gehen. Sie alle halten große Teile ihres Vermögens in US-Dollar und leben vom Welthandel. Warum sollte ich in so einer Krise Unternehmen besitzen? Lieber hätte ich dann ein Weizenfeld und zwei Kühe, und ok, das leuchtet mir ein, zur Not Gold und andere Edelmetalle. Aber nicht als Zertifikat sondern im Keller.

Ich halte mich da lieber an die Argumentation von Warren Buffett, auch wenn ich seine USA- und Euro-Prognose mit Skepsis sehe. Seine derzeitige Abneigung gegen US-Bonds überrascht dabei nicht: er hält Wertpapiere,weil er die Rendite einstreichen will und nicht, weil er auf künftige Kursgewinne hofft. Und da sind US-Treasuries mit einer durchschnittlichen mittleren Rendite von rund 1,3 Prozent einfach grausam unattraktiv- vor allem wenn es derzeit interessant bewertete Aktien gibt.

„Ich kann mir nicht vorstellen, wie jemand Bonds im Portfolio haben kann, wenn man auch Aktien besitzen kann“ zitierten ihn das Wirtschaftsblatt aus Österreich und Bloomberg. Das ist vor allem dann logisch, wenn man Buffetts unerschütterlichen Glauben in die innovative Kraft der USA und ihrer Wirtschaft mit einbezieht. Zuletzt hatte er sich als „größten Optimisten für die USA“ bezeichnet. Klar, in dieser Sicht sind US-Aktien die erste Wahl. Auch weil Buffett ein Wiedererstarken des Dollar und weitere schwere Zeiten für den Euro vorhersieht. Er glaubt, dass die Probleme des Euro noch lange nicht ausgestanden sind. „Das ist ein Test und ich würde sagen, der Test ist noch nicht bestanden“, wird er zitiert.

Hier bin ich zumindest mittelfristig ein wenig optimistischer für den Euro. Nicht, weil die europäische Währungsgemeinschaft so stark ist, sondern weil es in den USA derzeit ein Interesse gibt, den Dollar schwach zu halten. Und in Sachen Währung galt für Prognostiker schon immer eine einfache Regel für gute Prognosen: Vergiss die Fundamentaldaten und überlege, wo die US-Poltik den Dollar am liebsten hätte.

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