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Übertreiben die Anleger bei den Solaraktien?

Seit Japans Atom-Katastrophen gibt es zwei Arten von Anlegerpanik: die eine lautet „so schnell wie möglich raus aus Aktien generell“, die andere „nichts wie rein in die alternativen Energie-Titel“. Sind aber die enormen Kurssprünge der Solar- und Windenergieaktien wirklich gerechtfertigt?

Das fragen sich angesichts der riesigen Nachfrage nach Solarworld, Q-Cells, Nordex, Conergy + Co. viele Anleger. Ich habe heute mit zwei Börsianern darüber gesprochen – und sie waren sich darin einig, dass man die kurz- und die langfristigen Auswirkungen unterscheiden müsse. Kurzfristig fiel diese Kursexplosion der letzten Tage in der Tat auch deshalb so stark aus, weil viele Anleger die Aktien der Branche zuvor leer verkauft hatten und sich deshalb nun um jeden Preis eindecken müssen. Das heizt die Nachfrage zusätzlich an. Deshalb könnte es ratsam sein, jetzt nicht mehr bedingungslos auf den rasenden Solarzug aufzuspringen, sondern eine Gegenreaktion abzuwarten.

Und dann wären wir bei den mittel- und langfristigen Aussichten: Nach Japans Katastrophe wird nicht nur hier zu Lande, sondern weltweit die Installation von Anlagen zur alternativen Energiegewinnung in die Höhe schnellen. Gut möglich, dass die Subventionen in Deutschland jetzt weniger stark gekürzt werden und dass in anderen Staaten, die bisher wenig unternommen haben, nun die Förderung mit Macht in Gang kommt. Die Unternehmen der gesamten Branche, die noch vorige Woche als größte Kapitalvernichter gebrandmarkt wurden, werden deswegen für lange Zeit wieder zu den großen Favoriten gehören. Angesichts der zu erwartenden Nachfragesteigerungen nach Alternativen Energien wird für Europas Hersteller das Problem der vergangenen Jahre erst einmal wieder in den Hintergrund rücken: die Billigkonkurrenz aus Fernost, speziell China.

Für eine mittel- und langfristig gute Entwicklung spricht auch, dass die Aktienkurse vor dem Japan-Gau so ausgebombt waren, dass sie aus Bewertungssicht sehr günstig waren. Diesen Bewertungsabschlag haben sie nun einigermaßen aufgeholt. Aber sie werden ziemlich sicher auf Grund der neuen Wachstumsphantasie einen Bewertungsaufschlag aufbauen. Das heißt, dass sie noch viel Kurspotenzial haben – auch, weil vor allem Großanleger fast völlig aus dem Markt raus sind und nun wieder den Einstieg suchen. Anleger sollten deshalb jetzt zwar den Kursen nicht mehr sofort nachlaufen, sondern höchstens einen Teil der vorgesehenen Gelder bereits jetzt investieren – aber dann jeden größeren Rückschlag zum Einstieg nutzen.

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