Array ( )

Unser Blog zu Geldanlage, Börse und ETF

Home » Unser Blog zu Geldanlage, Börse und ETF » Aktien & Börse » Anleger schlagen gern die Schlachten von gestern

Anleger schlagen gern die Schlachten von gestern

Aus Erfahrung wird man (frau) bekanntlich klug. An der Börse stimmt das aber in Krisenzeiten nicht unbedingt. Weil viele Investoren ihre Fehler vom letzten Crash vermeiden wollen, machen sie beim nächsten oft unüberlegt neue. Gilt das auch jetzt in der Japan-Krise?

Anleger schlagen gerne die Schlachten von gestern – das wissen Börsianer, und das zeigen auch diverse Untersuchungen. Wer also nach dem Crash von 2008/2009 den Einstieg verpasst und erst zu stark gestiegenen Kursen Aktien gekauft hat, der will diesen Fehler diesmal nicht wiederholen – und steigt eventuell zu früh ein. Und da bekanntlich der Großteil der privaten und noch mehr der institutionellen Anleger nach dem Absturz im Gefolge der Finanzkrisen erst auf die Käuferseite gewechselt ist, nachdem die Kurse um 50 und mehr Prozent geklettert waren, gibt es jetzt viele Kandidaten für einen Frühstart. Das hat man ja am Dienstag gesehen, als der positive Kursverlauf zeitweise vermuten ließ, die Japan-Krise sei schon voll in den Notierungen verarbeitet. Aber die Herrlichkeit dauerte nicht lange.

Ich glaube zwar auch, dass die Weltwirtschaft keinen allzu starken Schaden erleiden wird, so lange der Super-Gau nicht eintritt. Aber wer kann das im jetzigen Stadium wissen? Deshalb dürften wir auch den Tiefstand noch keineswegs gesehen haben. In einer derart unsicheren Phase genügt schon eine unliebsame Meldung, um die Kurse erneut nach unten zu schicken. Natürlich werden die Anleger, die unbedingt ihre Fehler vom letzten Mal vermeiden wollen, immer wieder den Versuch wagen, die Kurse ganz unten zu erwischen – aber das wird die Schwankungen eher erhöhen und den Wendezeitpunkt verzögern.

Zumal ein Aspekt an den Börsen noch ungeklärt ist: Was werden die Japaner mit ihrem riesigen Auslandsvermögen anstellen? Werden sie Anleihen, Aktien, Beteiligungen verkaufen, was das Zeug hält, um damit die immensen Schäden im Inland zu finanzieren? Oder werden sie lieber das billige Geld der Nullzinspolitik nutzen und Kredite aufnehmen? Davon hängt sehr viel ab. Denn vom Finanzkrisen-Crash haben wir ja auch gelernt, dass die günstigste Aktienbewertung nichts nutzt, so lange bestimmte Anlegergruppen – damals die Banken – um jeden Preis Liquidität schaffen müssen und deshalb Aktien zu Schleuderkursen verramschen. Wer deshalb jetzt einsteigen will, sollte zumindest nicht alles Geld auf einmal in den Markt werfen, sonder peu á peu nach Rückschlägen kaufen.

Weitere Beiträge
0 Kommentare

Themen

Archiv

Autoren

Blog abonnieren

Unsere Bücher

Alle Bücher

Unser Team