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Uber-Gründer vor die eigene Tür gesetzt

Unantastbar schien seine Macht: Uber-Gründer Travis #Kalanick steht für die disruptive Entwicklung durch neue Ideen und Technologien – auch #Uberisierung genannt; er galt als der kreative Kopf und Macher, besitzt die Mehrheit der Anteile an #Uber und wurde dennoch geschasst. Was ist da schief gelaufen beim wertvollsten Start-up der Welt?

Es muss schon viel im Argen liegen, wenn zwei Venture-Capitalisten einem einst gefeierten und hochangesehenen Firmenboss einen unterschriebenen Brief der fünf größten Geldgeber vorlegen und ihn zum Ausstieg nötigen. Vor wenigen Tagen hatte sich Kalanick noch auf eine Auszeit von seinen Mitarbeitern verabschiedet, doch jetzt ist klar, Uber wird mit einem anderen Chef weiterfahren. Das muss aber nicht das endgültige Aus für Kalanick bedeuten.

Den Stein ins Rollen brachte eine Ingenieurin. Susan #Fowler – sie hatte Uber Ende 2016 nach einem Jahr Beschäftigung verlassen – schrieb in ihrem Blog über ihr „very, very strange year at Uber“. Der Beitrag erregte viel Aufsehen. Schlagartig wurde der von Investoren gefeierte und den Medien viel gelobte Travis Kalanick als Firmenchef angezweifelt. Fowler schrieb über unseriöse Angebote von Vorgesetzten, die von der Personalabteilung gedeckt statt geahndet wurden, unprofessioneller Personalpolitik sowie interne Machtspiele des Managements. Innerhalb eines Jahres soll, so Fowler, der Anteil der Ingenieurinnen in ihrem Bereich von mehr als 25 Prozent auf weniger als 6 Prozent gesunken sein.

Nach dem Blogbeitrag stellten sich die Investoren zunächst hinter Kalanick, doch nachdem auch noch ranghohe Manager das Unternehmen verlassen hatten und mehr und mehr Details an die Öffentlichkeit über einen harschen Führungsstil, Sexismus, schlechte Stimmung oder mangelhafte Bezahlung der Fahrer sickerten, was das Vertrauen dahin. Keine Frage, das Image von Uber ist schwer angeschlagen. Immer häufiger sieht man hier Fahrer, die sowohl für Uber als auch den Konkurrenten #Lyft unterwegs sind. Auch die Kunden tolerieren nicht alles, so mancher ehemalige Uber-Kunde bucht nun bei Lyft.

Hinzu kam, dass Kalanicks Mutter vor kurzem bei einem Bootsunfall ums Leben kam und der Vater schwer verletzt ist. Aufgrund der geballten Probleme drängten die Investoren Kalanick nun aus dem Chefsessel.

Kalanick ist nicht der erste Gründer, der vor die eigene Tür gesetzt wird. Bekanntestes Beispiel ist Steve Jobs, er musste 1985 Apple verlassen und kehrte 1997 zurück. Jobs hatte in dieser Phase NeXT (Computer/Software) gegründet und Pixar (Film) zum Erfolg geführt. Auch Tesla-Chef Elon #Musk hat einst die Erfahrung gemacht, aus einem Unternehmen gedrängt zu werden.

Von ihm könnte Kalanick lernen. Jüngst wurde Musk als Meister der „emotionalen Intelligenz“ gelobt. Nachdem Tesla wegen vieler Betriebsunfälle kritisiert wurde, ordnete Musk an, dass ihm jeder Vorfall persönlich gemeldet werde. Dazu ließ er seinen Mitarbeitern wissen, dass er mit jedem nach der Genesung sprechen werde und persönlich an jedem Arbeitsplatz, an dem sich ein Unfall ereignet hat, arbeiten werde. Das nimmt jedem Kritiker schnell den Wind aus den Segeln.

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