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Rückenwind für die Börsen wird auch ohne den Trump-Effekt stärker

Wenn man Börsenkommentare liest könnte man meinen, die Aktienhausse sei fast ausschließlich den geplanten Steuer- und Ausgabenprogrammen des neuen US-Präsidenten zu verdanken. Aber auch ohne Donald Trump hätten die Aktienmärkte vermutlich einen tollen Lauf hingelegt. Weil sich die Konjunktur fast überall seit der Jahresmitte 2016 zunehmend besser entwickelt – so wie das heute die Einkaufsmanager-Indizes für Euroland, Deutschland, Frankreich und Japan bestätigen.

Frühindikatoren für die Konjunktur und die Börsen gibt es viele – aber am meisten achten die Anleger auf die Einkaufsmanagerindizes. Sie werden in allen wichtigen Ländern und Regionen monatlich vom britischen Markit-Institut ermittelt, und alle nach der gleichen Methode. Das macht die Indizes international viel leichter vergleichbar als andere Konjunkturbarometer.

Heute hat Markit die vorläufigen Einkaufsmanagerindizes von Februar für Japan, den Euroraum, Deutschland und Frankreich veröffentlicht, die auf 85% bis 90% der Umfrageergebnisse beruhen. Heute Nachmittag folgt noch der Index für die USA.  Die endgültigen Daten gibt es dann am 1. März.

Vor allem der Wert für Deutschland ist phantastisch ausgefallen: Der Gesamtindex kletterte von 54,8 auf 56,1 Punkte. das ist ein 34-Monats-Hoch. Angetrieben wird das höhere Wachstumstempo in erster Linie von der Industrie, deren Teilindex sogar ein 69-Monats-Hoch erklommen hat. Markit erwartet deshalb, dass das Wachstum in Deutschland 2017 mit 1,9 % höher als in allen Jahren seit 2011 ausfallen wird. Und das ist bemerkenswert, weil fast alle Prognosen bisher von einem langsameren Konjunkturanstieg als 2016 ausgehen.

Da auch Japan (35-Monats-Hoch) und selbst das bisherige Sorgenkind Frankreich (69-Monats-Hoch) ihre Indizes deutlicher als erwartet gesteigert haben, und der Euroraum sogar mit einem gewaltigen Sprung von 54,4 auf 56,0 Punkte ein 70-Monats-Hoch markiert hat, gehen also von den nach den USA wichtigsten Wirtschaftsräumen der Industriestaaten kräftige Impulse aus, die Trumps geplante Wirtschaftspolitik mittelfristig noch verstärken dürfte.

Damit wird immer klarer, dass die Weltkonjunktur auch ohne den Trump-Effekt seit Mitte 2016 einen deutlich steileren Wachstumstrend eingeschlagen hat als in den letzten Jahren. Und das wird den Aktienmärkten zusätzlichen Rückenwind geben. Schließlich bedeutet mehr Wachstum auch höhere Unternehmensgewinne als bisher in den Analysen und Aktienkursen veranschlagt. Zumal überall die Preise nach den Ergebnissen der Einkaufsmanagerindizes kräftig zulegen – ein  Zeichen dafür, dass es den Unternehmen gelingt, die höheren Kosten zu überwälzen.

Die Grundtendenz an den Aktienmärkten dürfte deshalb noch länger nach oben weisen. Dafür spricht auch, dass die Konjunktur nicht nur in den Industriestaaten, sondern auch in den meisten Schwellenländern deutlich anzieht. Das haben zumindest die Januar-Daten der Emerging-Markets-Einkaufsmanagerindizes gezeigt. Die Februar-Werte, die diesen Aufwärtstrend bestätigen sollten, werden vom 1. bis 3. März veröffentlicht.

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