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Riesige Nachfrage treibt die Aktienkurse

Als Japans Notenbank am Freitag eine deutlichen Ausweitung der Staatsanleihenkäufe und damit eine weitere Lockerung der Geldpolitik ankündigte, gingen die Aktienkurse steil nach oben, vor allem in Tokio, aber auch an fast allen anderen Börsen. In der Jubelstimmung ging fast unter, dass Japan kurz danach noch eine andere Entscheidung traf, die den Aktienmärkten weltweit zusätzlich Hausse-Treibstoff liefert: Der riesige staatliche Pensionsfonds legt künftig viel mehr als bisher in Aktien an. Das bedeutet eine gewaltige Zusatznachfrage nach Dividendentiteln.

Fast 1,2 Billionen Dollar verwaltet der Pensionsfonds, und bisher lag das Schwergewicht seiner Anlagen bei japanischen Anleihen mit 60 % der Investments. Aktien aus Nippon und aus dem Ausland hatten eine Zielquote von jeweils 12 %. Nun steuert das Management radikal um: Inlandsanleihen sollen nur noch 35 % des Vermögens ausmachen, in- und ausländische Aktien jeweils 25%. Damit soll die Rendite kräftig verbessert werden.

Dieser Schritt ist eine logische Konsequenz aus der expansiven Geldpolitik von Notenbankchef Kuroda, der mit allen Mitteln die lange Periode der Deflation besiegen will und eine Inflationsrate von 2 % anstrebt. Anleihenzinsen von einem halben Prozent aber können die Pensionäre dann, anders als bei einem Rückgang des Preisniveaus wie in den Jahren zuvor, nicht mehr vor Inflation schützen.

Angesichts des Riesenvolumens des Pensionsfonds müssen die Geldmanager wegen der neuen Vorgaben in nächster Zeit massiv Aktien zukaufen – theoretisch jeweils für über 150 Milliarden Dollar japanische und internationale. Da jedoch der Fonds seine bisherigen Zielmarken bereits im Vorgriff auf die Entscheidung vom Freitag überschritten und per Ende Juni bereits auf 17% japanische und 16 % ausländische Dividendentitel aufgestockt hat, bleiben nach Bloomberg-Berechnungen noch 187 Milliarden Dollar für Zusatzkäufen übrig, davon 101 Milliarden für ausländische Aktien. Auch das ist noch eine enorme Summe, die die Börsen weltweit anschieben dürfte.

Allerdings werden die Japaner sicherlich so clever sein und das ganze Geld nicht so schnell wie möglich, sondern schön langsam investieren, um keine Blase an den Aktienmärkten aufzupumpen. Die Börsen dürften deshalb für lange Zeit von den Käufen des Pensionsfonds profitieren. Und zusätzlicher Hausse-Treibstoff ist absehbar – sobald auch andere japanische Pensionsfonds dem Beispiel des staatlichen Vorbilds folgen und ihre Aktienquoten ebenfalls deutlich anheben.

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