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Ölförderung in der Nordsee
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Ölpreis steigt: Atomabkommen könnte den Trend stoppen

Wir merken es an den Benzin- und Heizölpreisen, die ein Zweijahreshoch erreicht haben: der Ölpreis steigt. Die größten Hoffnungen auf eine Pause des Preisanstiegs ruhen nun auf einem erneuerten Atomabkommen mit dem Iran. Denn das würde das Ölangebot um fast zwei Millionen Barrel pro Tag erhöhen.

Ölpreis steigt: Seit Jahresbeginn +40 Prozent

Anfang des Jahres kostete Rohöl der Nordsee-Sorte Brent noch 51 Dollar je Barrel (159 Liter), gestern waren es über 71 Dollar – ein Plus von 40 Prozent. Dabei waren die Prognosen vor fünf Monaten noch recht zurückhaltend gewesen und bewegten sich in der Zone um 60 Dollar zum Jahresende 2021. Aber die Wirklichkeit hat die Theorie längst überholt. Denn die Nachfrage nach Rohöl hat wesentlich deutlicher zugenommen als erwartet. Das starke Wirtschaftswachstum in China und den USA, den weltgrößten Ölverbrauchern, hat den Absatz enorm in die Höhe getrieben. Hatte das Ölkartell OPEC noch zu Jahresanfang prognostiziert, dass die Ölnachfrage erst 2023 den Stand vor Corona erreichen wird, so hat sie Anfang dieser Woche den erwarteten Termin bereits auf dieses Jahr vorverlegt.

Es geht um 2 Millionen Barrel täglich

Die OPEC hat zwar zusammen mit anderen Ölproduzenten wie Russland (der so genannten OPEC-Plus-Gruppe) vereinbart, das Ölangebot ab Juli sukzessive zu erhöhen – aber das reicht nicht aus, um den hohen Bedarf zu befriedigen. Dazu wäre schon eine baldige Einigung bei den Atom-Verhandlungen mit dem Iran nötig. Dann würden voraussichtlich die Sanktionen der USA, die den Export des Iran massiv behindern, aufgehoben, so dass Teheran statt bislang 1,5 bis 2 Millionen Barrel täglich künftig 3,5 bis knapp 4 Millionen Fass verkaufen könnte. Das sollte, so die Schätzungen, zumindest ausreichen, um bis zum Winter das Ölangebot mit dem wachsenden Verbrauch ins Gleichgewicht zu bringen.

Nicht nur Autofahrer, Heizölverbraucher und Unternehmen leiden unter den hohen Kosten, auch die Weltwirtschaft. Denn ein Teil der Corona-Hilfen muss für teurere Energie abgezweigt werden und dämpft so den Aufschwung. Hinzu kommt, dass der Ölpreis seit Monaten der stärkste Inflationstreiber ist. Das birgt die Gefahr, dass die Notenbanken ihre ultraexpansive Zins- und Liquiditätspolitik früher als geplant straffen müssen. Und das wäre auch Gift für die Börsen.

Foto: Xavier Turpain auf Pixabay

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